„A Night at the Opera“ oder wie Sie Innovation in Ihrem Unternehmen fördern können

Was bedeutet das Wort „Innovation“ für Sie? Wenn ich Menschen diese Frage stelle, erhalte ich als Antwort häufig „neue Erfindungen“, „bahnbrechende Technologien“ oder „wissenschaftliche Durchbrüche“. Als Sinnbild des innovativen Geistes gilt vielen Steve Jobs, aufgrund seiner theatralischen Produktpräsentationen ebenso wie aufgrund der Technologien selbst.

Fast jeder sieht in Innovation einen schöpferischen Akt. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit diesem Thema. Immer wieder fasziniert mit dabei die Frage, warum sich einige Innovationen durchsetzen und Erfolg haben während andere, eigentlich ebenso großartige Ideen sich nie durchsetzen. Und mir ist klar geworden, dass Innovation neben
kreativer Schöpfung noch zwei weitere Komponenten hat: Umsetzung und Annahme

WIE „BOHEMIAN RHAPSODY“ ZUM HIT WURDE

Lassen Sie mich an einem Beispiel erläutern, was ich damit meine. Im Jahr 1975 veröffentlichte die Rockband Queen ihr Album A Night at the Opera mit einem der legendärsten Songs der Rockgeschichte: Bohemian Rhapsody. Mit einer Länge von knapp sechs Minuten widersprach er allen Konventionen der Popmusik, insbesondere der weitverbreiteten Überzeugung, dass radiotaugliche Songs nicht länger als drei Minuten sein dürfen. Die Plattenfrma von Queen weigerte sich sogar, den Titel als Single zu veröffentlichen, weil sie befürchtete, dass kein Radiosender ihn spielen würde.

In dem eigenwilligen Radio-DJ Kenny Everett fand er jedoch einen begeisterten Fan. Everett spielte den Song immer wieder in seiner Show – und verhalf ihm so zum Durchbruch. Bohemian Rhapsody schaffte es schließlich an die Spitze der britischen Charts und konnte sich dort nicht weniger als neun Wochen lang halten.1 Der Schlagzeuger von Queen, Roger Taylor, sagte später, dieser Hit habe Queen von der Championship in die Premier League des Rock befördert.

Aus der Geschichte von Bohemian Rhapsody können wir viel über Innovation lernen. Erdacht wurde der Song von Freddy Mercury, dem kreativen Genie von Queen. Doch ohne die anderen Mitglieder der Band, ihren Produzenten und den Tontechniker wäre er nie gespielt und aufgenommen worden. Und ohne Kenny Everett hätten Millionen von Hörern vielleicht nie von seiner Existenz erfahren. Die drei Elemente – Innovation, Umsetzung und Annahme – wirkten also zusammen und führten letztlich zum Erfolg.

EINE NEUE ART DER VERMÖGENSANLAGE

In der Geldanlage ist es nicht anders. In den Sechzigerjahren stellte Eugene Fama mit seiner Kapitalmarktforschung an der Universität von Chicago die Konventionen der Wall
Street in Frage. Seine innovative Arbeit und die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler haben gezeigt, dass es praktisch unmöglich ist, den Markt durch Wertpapierauswahl
oder Markt-Timing dauerhaft zu übertreffen. Seine grundlegenden Ideen führten später zur Entwicklung eines neuen Anlageprodukts: dem Indexfonds. Damit Famas Ideen
jedoch in der Praxis funktionieren konnten, brauchte es ein engagiertes Team, das sie umsetzt. In den frühen Siebzigerjahren leitete John „Mac“ McQuown bei der Wells
Fargo Bank das Projekt zur Entwicklung des weltweit ersten Indexfonds. Andere Unternehmen sprangen auf den Zug auf und brachten ihre eigenen Versionen dieser kostengünstigen und leicht zugänglichen Anlagelösungen auf den Markt.

Inspiriert von Famas Forschungen und seiner Zeit an der Seite von McQuown beim Projekt „Indexfonds“ gründete David Booth im Jahr 1981 Dimensional Fund Advisors, um wissenschaftliche Forschung systematisch für die Entwicklung von praxistauglichen Anlagestrategien zu nutzen. Einige Jahre später kam dann der Berater Dan Wheeler ins
Unternehmen und ebnete mit seinem enthusiastischen Einsatz für diese neue Art der Vermögensanlage den Weg für Dimensional in den Beratermarkt.

Im Lebenszyklus jeder großen Innovation gibt es „Early Adopters“, also Menschen, die eine neue Idee frühzeitig annehmen. Ihre Bedeutung kann man kaum überschätzen. In
gewisser Weise tragen diese Pioniere vielleicht das größte Risiko, denn mit ihrem Vertrauen in unkonventionelle Ideen setzen sie oft ihren Ruf und ihre Karriere aufs Spiel.
Die Finanzberater, die sich diese neue Art der Geldanlage trotz Skepsis und bisweilen sogar Feindseligkeit frühzeitig zu eigen gemacht haben, haben maßgeblich zu ihrer
Verbreitung beigetragen.

DIE „EARLY ADOPTERS“ IHRES BERATUNGSANGEBOTS

Diese Beispiele zeigen, wie Ideen in so unterschiedlichen Welten wie Rockmusik und Fondsmanagement zu einem globalen Erfolg werden können. Natürlich drängt sich an
dieser Stelle die Frage auf, wie sich die Kombination aus Innovation, Umsetzung und Annahme auf kleinere Firmen anwenden lässt, zum Beispiel auf Beratungsunternehmen.
Die Antwort: Genauso.
Ob Sie ein neues Unternehmen gründen, ein neues Leistungsversprechen für Ihre Kunden formulieren oder Ihre Marke neu aufsetzen – dies alles sind Beispiele für kreative
Prozesse. Für Erfolg müssen Sie jedoch sehr viel Zeit und Energie in die Umsetzung investieren, zum Beispiel in die Auswahl der richtigen Technologie oder Plattforminfrastruktur für die Prozesse Ihres Unternehmens, in die Suche nach den passenden Partnern für die Umsetzung der Finanzpläne Ihrer Kunden oder bei der
Einstellung der richtigen Mitarbeiter. Innovation und Umsetzung sind entscheidend für den Aufbau eines erstklassigen Beratungsunternehmens, doch ohne Kunden, die Ihnen
ihr Vertrauen schenken, sind Kreativität und Energie nutzlos. Und für diese „Early Adopters“ steht sogar noch mehr auf dem Spiel: ihr zukünftiges fnanzielles Wohlergehen.

A Night at the Opera ist ein großartiges Album, doch die anderen elf Titel der Platte kennen wohl nur eingefleischte Queen-Fans. Bohemian Rhapsody zeichnet sich durch
die einzigartige Mischung aus Innovation, Umsetzung und Annahme aus und macht A Night at the Opera damit zu einem einzigartigen Album. Dieselbe Idee können Sie auf
Ihr Unternehmen anwenden, wenn Sie sich von der Konkurrenz abheben wollen. Seien Sie kreativ und bauen Sie Ihr Unternehmen auf, so gut Sie es nur können. Vor allem
jedoch: Suchen Sie die Kunden, die Ihren Service annehmen und mit Begeisterung für Ihr Unternehmen werben. So schaffen Sie es vielleicht an die Spitze der Charts.


1. Nach dem Tod von Freddie Mercury hielt sich „Bohemian Rhapsody“ weitere fünf Wochen auf Platz 1 der britischen Charts

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