Wie Präsidentschaftswahlen die Märkte (nicht) beeinflussen

In den USA wird wieder einmal ein neuer Präsident gewählt. Der Ausgang ist ungewiss, doch an Meinungen und Prognosen wird es in den Wochen vor der Wahl nicht mangeln. Und in Finanzkreisen dürfte eine Diskussion über möglichen Auswirkungen auf die Märkte unvermeidlich sein. Aber: Sollten Wahlen wirklich langfristige Anlageentscheidungen beeinflussen?

Wir raten Anlegern davon ab, als Reaktion auf politische Entwicklungen von ihrem Plan abzuweichen, um Verluste zu vermeiden oder Renditen zu erzielen. Dazu ist es hilfreich, sich Märkte als leistungsstarke Maschine zur Verarbeitung von Informationen vorzustellen: Millionen von Anleger platzieren tagtäglich Orders im Wert von vielen Milliarden US-Dollar. Aus diesen Transaktionen leiten sich Marktpreise ab, die die Erwartungen aller Marktteilnehmer in aggregierter Form widerspiegeln. Und deshalb ist es so schwer, Fehlbewertungen zu finden.1

Darüber hinaus zeigen Aktienmarktdaten, die bis ins Jahr 1926 zurückreichen, dass sich die Renditen in Wahlmonaten in der Regel nicht wesentlich von den Renditen in anderen Monaten unterscheiden. Abbildung 1 zeigt, wie häufig bestimmte monatliche Renditen (ausgedrückt in 1%-Intervallen) eines marktweiten US-Aktienindex von Januar 1926 bis
Dezember 2023 vorkommen. Jeder horizontale Strich steht für einen Monat, jeder vertikale Balken zeigt die Summe der Monate, in denen die Indexrendite innerhalb einer
bestimmten 1%-Spanne lag. (Zum Beispiel enthält der höchste Balken alle Monate, in denen die Rendite zwischen 1 und 2% betrug.) Die blauen und roten horizontalen Linien
bilden die Monate ab, in denen eine Präsidentschaftswahl stattfand; in roten Monaten gewann ein Republikaner das Rennen um das Weiße Haus, in blauen ein Demokrat. Wie
man erkennt, sind die Renditen in Wahlmonaten über das gesamte Diagramm verstreut, ein klares „Parteienmuster“ ist nicht erkennbar.

Viele Präsidenten, kein Muster Verteilung der monatlichen Renditen des S&P 500 Index, Januar 1926 bis Dezember 2023

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Angaben in USD. Die Striche, die die Renditen für einen bestimmten Monat darstellen, werden in jeder Spalte in
aufsteigender Reihenfolge der Rendite angeordnet, sodass die höchste Rendite innerhalb dieses Bereichs oben steht. S&P-
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können nicht direkt in einen Index investieren. Die Wertentwicklung dieser Indizes zeigt nicht die mit der Verwaltung
eines tatsächlichen Portfolios verbundenen Kosten an.


 

Es ist verständlich, dass Anleger nach einem Zusammenhang zwischen dem Ausgang der Präsidentschaftswahlen und der Entwicklung der Aktienmärkte suchen. Doch Aktionäre investieren in Unternehmen, nicht in eine politische Partei, und Unternehmen entwickeln Produkte und Dienstleistungen für Ihre Kunden, um zu wachsen – unabhängig davon,
wer Präsident wird.

Seit Jahrzehnten belohnen die Aktienmärkte disziplinierte Anleger, egal ob ein Republikaner oder ein Demokrat im Weißen Haus sitzt (auf Englisch). Es ist unwahrscheinlich, dass Anleger Mehrrenditen erzielen können, indem sie auf einen bestimmten Wahlausgang setzen. Vielmehr laufen sie Gefahr, mit einer solchen Strategie kostspielige Fehler zu machen. Vieles spricht für eine beständige Asset-Allokation. Anders ausgedrückt: Anleger sollten einen langfristigen Plan entwickeln und sich an diesen Plan halten.


1. Die Ergebnisse aktiver Fondsmanager lassen bezweifeln, dass Anleger dauerhaft Fehlbewertungen finden können. Für weitere
Informationen zu diesem Thema siehe Fama und French (2009), „Luck versus Skill in Mutual Fund Performance“.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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