Marktbericht für das 1. Quartal 2024

Die Erwartungen an das Tempo und das Ausmaß der Leitzinssenkungen in den USA mussten verringert werden. Dies belastete im ersten Quartal die Anleihemärkte. An den Aktienbörsen wurden die vorherrschenden Aufwärtstrends dagegen kaum gebremst.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

Die nach den Zinserhöhungen aus dem Jahr 2022 für 2023 erwartete Rezession in den USA lässt weiter auf sich warten. Vielmehr wächst die US-Wirtschaft, wenn auch nicht stark. Die Inflationsraten sanken in den meisten Volkswirtschaften weiter, blieben aber über den erklärten Zielgrößen der Notenbanken. So lag die Jahresrate des Preisanstiegs in den USA im ersten Quartal knapp über drei Prozent, das Ziel jedoch bei einem Durchschnitt von nur zwei Prozent.

Angesichts guter Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten dürfte die US-Notenbank ihren Kampf gegen die Inflation noch nicht beenden. So dämpfte US-Notenbankpräsident Powell die Erwartungen einer Lockerung der Geldpolitik mehrfach. In Jahren, in denen in den USA Präsidentschaftswahlen stattfinden, vermeidet die US-Notenbank tendenziell starke Veränderungen ihrer Leitzinsen. Zinssenkungen könnten von Kritikern als Unterstützung des amtierenden Präsidenten ausgelegt werden. Dem Vorwurf einer Einmischung in die Politik will sich die Federal Reserve nicht aussetzen. Auch das spricht, neben der robusten Konjunkturentwicklung, gegen rasche und weitreichende Senkungen der Fed Funds Rate, die schon seit Juli 2023 unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent liegt.

Auch die Bank of England beließ ihren Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) sah den Zeitpunkt für eine Einleitung des Zinssenkungszyklus ebenfalls noch nicht gekommen. Eher überraschend senkte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent.

Als historisch wurde vor allem die Zinsentscheidung in Japan bezeichnet. Die Bank of Japan (BoJ) entschied, die Spanne für die kurzfristigen Zinssätze geringfügig anzuheben. Sie legte den Tagesgeldsatz als neuen Leitzins fest und beschloss, ihn in einer Spanne von Null bis 0,1 Prozent zu halten, indem sie unter anderem 0,1 Prozent Zinsen auf Einlagen bei der Zentralbank zahlt. Mit dieser Zinsanhebung ist die Bank von Japan die letzte der großen Zentralbanken der Welt, die sich von der Politik der Null- und Negativzinsen verabschiedet. Diese hatte sie 2016 im Kampf gegen die Deflation eingeführt.

Renten, Währungen und Rohstoffe

An den Anleihemärkten erwies sich der Optimismus aus den beiden letzten Monaten des Vorjahres als etwas zu groß. Die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren sanken, ihre Renditen stiegen dadurch. Für US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit stieg die Rendite im Laufe des Berichtszeitraumes zeitweilig auf 4,35 Prozent, im Kalenderquartal schließlich um 33 Basispunkte auf 4,2 Prozent. Die entsprechende Rendite deutscher Bundesanleihen kletterte ähnlich, nämlich um 27 Basispunkte – allerdings auf niedrigerem Niveau. Sie lag Ende März bei 2,3 Prozent. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen an der Terminbörse angibt, verzeichnete im ersten Quartal einen Verlust von 2,8 Prozent auf 133,3 Punkte.

An den Devisenmärkten zeigte sich das wichtige Euro/US-Dollar-Verhältnis vergleichsweise stabil. Der Wechselkurs pendelte zwischen 1,07 und 1,10 US-Dollar pro Euro. Letztendlich profitierte die US-Währung von den reduzierten Zinssenkungserwartungen, denn damit bleibt der Zinsvorteil des US-Dollars gegenüber dem Euro erhalten. Ein Wechselkurs von 1,079 US-Dollar pro Euro per Ende März bedeutet für das erste Quartal einen Anstieg des US-Dollars gegen Euro um 2,2 Prozent.

Entgegen den vorherrschenden Markterwartungen konnte das Ende der Negativzinsen in Japan den Abwärtstrend des japanischen Yen nicht sofort umkehren. Gegen Euro fiel die japanische Währung mit 165 Yen/Euro auf den tiefsten Stand seit 2008. Und der US-Dollar notierte bei ungefähr 152 Yen, dem niedrigsten Niveau der japanischen Währung seit 1990. Damit verlor der Yen gegenüber dem US-Dollar im ersten Quartal nochmals 7,3 Prozent.

Die Kursrallye der meisten Kryptowährungen setzten sich unter Führung des Bitcoins fort. Nach Zulassung der ersten Bitcoin Spot ETFs in den USA erlebten diese im Rekordtempo Milliardenzuflüsse. Der Wechselkurs des Bitcoins stieg im Verlauf des ersten Quartals um 67 Prozent auf rund 71.200 US-Dollar. Mitte März wurde mit rund 73.800 US-Dollar ein neuer Rekordwert erreicht.

An den Rohstoffmärkten ließen die robuste Weltkonjunktur und die Ängste vor einer Eskalation des Nahost-Konfliktes den Öl- und den Goldpreis weiter steigen. Der Ölpreis kletterte um rund 14 Prozent auf 82,60 US-Dollar für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI und auf gut 87 US-Dollar für ein Barrel der europäischen Sorte Brent. Den halbherzigen Sanktionen der G7-Staaten gegen Russland gelang es nicht, einen entsprechenden Anstieg des Ölpreises für Russland zu verhindern. Allerdings konnte die Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen den Aggressor mehrfach russische Raffinerien beschädigen, sodass Moskau Exporte von Benzin und Diesel weitgehend untersagen musste. Trotz des hohen Gewichts von Öl im Bloomberg Commodity Index stieg dieser im ersten Quartal nur um 0,9 Prozent, denn andere Rohstoffpreise veränderten sich wenig oder fielen.

Der Goldpreis beendete das Quartal mit einem Anstieg um 8,3 Prozent auf einem neuen Rekordwert von 2.234 US-Dollar. Weil der Euro anders als im Vorquartal gegen US-Dollar etwas an Wert verlor, fällt der Gewinn in Euro gerechnet mit 10,8 Prozent auf 2.070 Euro noch höher aus.

Aktienmärkte

An den Aktienmärkten hielt die gute Stimmung im ersten Quartal an. Sie stützte sich auf überwiegend gute Unternehmensergebnisse und die Hoffnung auf weiterhin gute Geschäfte. Dazu sollen Innovationen vor allem im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) beitragen, was für Kursfantasie bei den Aktien der vermeintlichen Profiteure sorgte. So setzte die Nvidia-Aktie ihren Höhenflug fort. Der Designer von KI-Prozessoren erfreut sich einer monopolartigen Stellung als Anbieter entsprechender Mikrochips und macht hohe Gewinne. Der Aktienkurs stieg in den ersten drei Monaten dieses Jahres um mehr als 90 Prozent, obwohl er sich bereits im Vorjahr mehr als verdoppelt hatte.

Allerdings werden nicht mehr alle großen US-Technologieaktien, die als „glorreiche Sieben“ bekannt sind, vom Erfolg verwöhnt. Der Aktienkurs des E-Auto-Pioniers Tesla verlor seit Jahresbeginn rund ein Drittel seines Wertes. Gegenüber der euphorischen Bewertung Ende 2021 hat sich der Börsenwert des Tesla-Konzerns von über einer Billion US-Dollar kommend halbiert.

Die meisten US-Konzerne konnten mit ihren Geschäftszahlen und ihren Ausblicken die Investoren überzeugen. Damit stützt die Berichtssaison mit den Geschäftsergebnissen des vierten Quartals und des Gesamtjahres 2023 den Aktienmarkt, sodass die Wallstreet die schrumpfende Zinssenkungsfantasie gut verkraftete. Der populäre Dow Jones Industrial Average Index näherte sich in seinem fortgesetzten Aufwärtstrend erstmals in seiner Geschichte bis auf 110 Punkte der Marke von 40.000 Zählern. Der älteste Aktienindex der Welt beendete das Quartal mit einem Zuwachs um 5,6 Prozent bei 39.807 Punkten.
Der für den Gesamtmarkt repräsentativere S&P-500-Index überschritt im Februar erstmals 5.000 Punkte und beendete das Quartal mit einem Gewinn von 10,2 Prozent mit neuen Rekordwerten bei 5.254 Zählern. Der noch stärker von großen Technologie-Konzernen geprägte Nasdaq-100 überwand die Marke von 18.000 Punkten, markierte im März bei 18.465 Zählern einen neuen Rekordwert und beendete das Quartal mit einem Plus von 8,5 Prozent bei 18.255 Punkten.
Nebenwerte machten den Kursaufschwung nicht in der ganzen Breite des Marktes mit. Der Russell-2000, in dem die Aktienkurse von 2.000 US-Aktien ohne die 1.000 größten Unternehmen zusammengefasst werden, stieg in den ersten drei Monaten des Jahres nur um 4,8 Prozent.
Nachdem die erste Januarhälfte von einer Konsolidierung geprägt war, setzten sich die Aufwärtstrends auch an den europäischen Aktienmärkten fort. Dabei übertraf die Aufwärtsdynamik des Euro-STOXX-50 ab Ende Januar sogar diejenige der Wallstreet und der Nasdaq. Der Leitindex der Eurozone beendete das Quartal bei 5.083 Punkten mit einem Plus von 12,4 Prozent und dem höchsten Stand seit über 20 Jahren. Der paneuropäische STOXX 600 Index kletterte, ebenfalls ohne Dividendeneinrechnung, erstmals über 500 Punkte und erklomm damit neue historische Höchststände.
Auch nationale Aktienindizes wie der Deutsche Aktienindex DAX oder der französische CAC-40 erreichten neue Rekorde. Der DAX schaffte in den ersten drei Monaten des neuen Jahres einen Anstieg um 10,4 Prozent auf 18.492 Zähler, der CAC-40 um 8,8 Prozent auf 8.206 Punkte. Eine mögliche Aufholjagd europäischer Nebenwerte wollte in der Breite des Marktes noch nicht in Gang kommen. Insbesondere der MDAX für mittelgroße deutsche Aktien blieb klar hinter der Entwicklung der Standardwerte zurück. Er beendete das Quartal nahezu unverändert.
In Asien blieb die Börsenentwicklung sehr unterschiedlich. Die japanische Börse profitierte vom zunehmenden Interesse der Investoren. Sowohl viele in- als auch ausländische Investoren gelten bei japanischen Aktien als unterinvestiert. Der Nikkei-225-Index sprang in der ersten Januarhälfte über die Marke von 34.000 Zählern, die seit Mitte des Vorjahres einen Widerstand gebildet hatte, und stellte danach seinen alten Rekordwert aus dem Jahr 1989 ein. Dieser war auf dem Höhepunkt der Japan-Euphorie der 1980er Jahre erreicht worden. Ende März notierte der Nikkei-225 schließlich bei 40.369 Punkten und damit 20,6 Prozent höher als zum Jahresbeginn. Der modernere Topix Index verzeichnet mit 17,0 Prozent einen ähnlich hohen Zuwachs für das erste Quartal.
Ebenfalls zweistellige Prozentzuwächse im Fernen Osten verzeichnete außerhalb Japans der Aktienmarkt Taiwans. Der TWI Index stieg im ersten Quartal um 13,2 Prozent. Haupttreiber waren Kursgewinne der Elektronik-Werte, allen voran des Mikrochipherstellers und Indexschwergewichts Taiwan Semiconductor Manufacturing, kurz TSMC.
Der indische Aktienmarkt konnte dagegen seine Kursrallye nur noch verlangsamt fortsetzen. So verzeichnet der Sensex 30 Index der Bombay Stock Ex-change (BSE) für die ersten drei Monate des Jahres nur ein Plus von 2,0 Prozent. Nach den hohen Kursgewinnen zuvor kommt eine ausgeprägte Konsolidierung nicht überraschend, zumal auch die fundamentale Bewertung des indischen Aktienmarktes im Vergleich zu anderen Schwellenländern hoch ist. Relative Schwäche zeigten weiterhin die chinesischen Aktienmärkte. In Hongkong fiel der Hang Seng Index zeitweilig unter 15.000 Punkte und damit in die Nähe seiner Zehn-Jahres-Tiefs. Erst ab Februar zeigten sich Anzeichen einer Stabilisierung, wohl auch aufgrund von Maßnahmen der Regierung zur Stützung der Kapitalmärkte. Der Hang Seng Index kehrte immerhin in die Nähe der 17.000er Marke zurück. Er beendete das Quartal schließlich bei 16.541 Zählern mit einem Rückgang von 3,0 Prozent. Ähnlich schnitt der Shanghai A Aktienindex mit einem Verlust von 2,5 Prozent ab.

Die Aktienmärkte Lateinamerikas erlebten nach den Kursgewinnen im Vorjahr eine Konsolidierung. Der brasilianische Bovespa Index verlor bis Ende März 4,5 Prozent, der mexikanische IPC Index veränderte sich dagegen kaum (minus 0,1 Prozent).
Nachdem die Aktienkurse der großen Goldminenbetreiber 2023 vom Anstieg des Goldpreises profitiert hatten, bremsten im ersten Quartal Sorgen um hohe Kosten und Risiken die Aktienkurse. Der FT Goldmines Branchenindex verzeichnete für den Berichtszeitraum einen Rückgang um 2,2 Prozent, womit sich die Schere zwischen dem Goldpreis und den Aktienkursen der Goldminen wieder weit geöffnet hat.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Warum Unsicherheit unterbewertet wird

„Zahlreiche neue Studien belegen: Wer sich in Zeiten großer Umbrüche auf Ungewissheit einlässt, anstatt gegen sie zu arbeiten, leistet einen Beitrag für seine psychische Gesundheit.“

–Maggie Jackson, New York Times 1
Viele Menschen versuchen, Unsicherheit zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren. Sie hat jedoch auch ihre guten Seiten: Ohne den Faktor Unsicherheit gäbe es weder Überraschungen noch spannende Sportübertragungen. Genauso hätten die durchschnittlichen jährlichen Aktienrenditen während der letzten hundert Jahre auch nicht bei 10% gelegen.2

Auf die Renditen würde ich gerne genauer eingehen: Ohne Ungewissheit wären Renditen vorhersehbar; es würde keinen Unterschied machen, ob man sein Geld auf einem Sparkonto anlegt oder in Aktien investiert. Wir alle haben Jahre wie 2022 erlebt, in denen die Kurse deutlich gefallen sind, aber auch Jahre wie 2023, in denen sie enorm gestiegen sind. Das potenzielle Risiko ist die Voraussetzung für potenzielle Gewinne – Unsicherheit hat also durchaus etwas Gutes.

Doch oft wird mehr über die Nachteile von Unsicherheit gesprochen als über ihre Vorteile. Es gibt sogar einen Begriff, der ausdrückt, dass ein Verlust schmerzhafter sein kann als ein Gewinn in gleicher Höhe: Verlustaversion. Vielleicht ist das der Grund, warum Unsicherheit einen schlechten Ruf hat.

Ungewissheit macht das Leben zu einer ständigen Kosten-Nutzen-Analyse; wir müssen laufend Risiken steuern. Im Extremfall versuchen manche Menschen, Risiken komplett zu ignorieren, während andere versuchen, sie vollständig auszuräumen. Die meisten gehen einen Mittelweg. Wir können das Wetter nicht kontrollieren, aber wir können einen Regenschirm mitnehmen, wenn es nach Regen aussieht. Wir wägen die Kosten für das Herumtragen eines Regenschirms gegen den Vorteil ab, bei Regen trocken zu bleiben.
Risiken steuern wir auch in Bezug auf unsere Gesundheit, unsere Arbeit, unsere Familie und fast jeden anderen Bereich unseres Lebens – zum Beispiel bei der Geldanlage. Weil nur wenige Dinge sicher sind, müssen wir immer wieder große und kleine Entscheidungen treffen.

Der richtige Umgang mit Risiken wirkt sich positiv auf unser Leben aus. Um auf das Beispiel mit dem Wetter zurückzukommen: Wir wollen einen Regenschirm nur dann mitnehmen, wenn es so aussieht, als ob wir ihn brauchen könnten. Und beim Thema Geldanlage haben wir keinen Einfluss auf die Renditen am Aktienmarkt. Aber wir können die Risiken, die wir letztlich eingehen, zumindest steuern und darin besser werden. Wie gelingt das?

Versuchen Sie nicht, das Unvorhersehbare vorherzusagen.

WAS SIE VERMEIDEN SOLLTEN

Eine Möglichkeit der Risikosteuerung besteht darin, Dinge zu vermeiden, die man nicht tun sollte. Unabhängig davon, wie Sie persönlich zum Thema Gesundheitsvorsorge stehen, gibt es bestimmte Dinge, die – da ist sich die Forschung einig – für die meisten Menschen gelten: Frittierte Lebensmittel, Zigaretten und Zucker schaden der Gesundheit; sie zu vermeiden, erhöht Ihre Chancen, gesund zu bleiben. Auch Ihre Anlageergebnisse können Sie durch entsprechende Entscheidungen beeinflussen. Versuchen Sie nicht, das Unvorhersehbare vorherzusagen. Verzichten Sie daher auf Markt-Timing-Strategien und die Suche nach den vermeintlich besten Aktien.3

WAS SIE TUN KÖNNEN

Man kann jedoch auch positiv mit Risiken umgehen und sich die Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung zu Nutzen machen. In Bezug auf unsere Gesundheit bedeutet das, auf frittierte Lebensmittel, Zigaretten und Zucker zu verzichten, sich mehr zu bewegen, mehr Gemüse zu essen und regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Bei der Geldanlage können wir durch Diversifizierung unser Risiko senken und gleichzeitig an den Renditen der Märkte partizipieren. Dimensional wurde 1981 mit dem Ziel gegründet, die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung in tatsächlichen Produkten umzusetzen. Denn das führt nach unserer Überzeugung zu besseren Anlageergebnissen.

In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, dass Risiken berechenbarer sind als Renditen. Sie sollten also planen und überlegen, wie viel Risiko Sie eingehen wollen. Jeder Mensch ist anders – unabhängig davon, mit welchem Risikoniveau Sie sich wohlfühlen, sollten Sie auf eine Reihe unterschiedlicher Ergebnisse vorbereitet sein. Je eher Sie im ständigen Auf und Ab der Ungewissheit auf eine individuelle Anlagephilosophie zurückgreifen können, desto wahrscheinlicher ist Ihr langfristiger Erfolg.

SIE SCHAFFEN DAS

Sie wissen mehr über Geldanlage, als Ihnen bewusst ist – wie in jedem anderen Bereich des Lebens auch geht es um das Verhältnis von Risiko und Rendite. Sie wägen schon Ihr
ganzes Leben lang Chancen und Risiken gegeneinander ab. Bei der Geldanlage gilt wie im Leben auch: Es gibt gute und schlechte Jahre, aber das Wichtigste ist durchzuhalten
und zu schauen, was passiert. Deshalb sehe ich in der Unsicherheit eine positive Kraft und bin überzeugt, dass Menschen noch besser mit Risiken umgehen lernen können. In
fünf Jahrzehnten in der Finanzbranche habe ich mit Tausenden von Anlegern zusammengearbeitet und gesehen, wie sich ein besseres Risikomanagement positiv auf ihr Leben auswirkt. Versuchen Sie sich also nicht an Vorhersagen der Zukunft, sondern planen Sie, passen Sie Ihren Plan bei Bedarf an und finden die für Sie passenden Lösungen.

Treffen Sie die besten Entscheidungen, die unter ungewissen Umständen möglich sind, überprüfen Sie die Ergebnisse und nehmen Sie gegebenenfalls Änderungen vor. Ergebnisse zu akzeptieren heißt nicht, dass man seinen Gestaltungsspielraum nicht so gut wie möglich ausschöpfen oder Chancen nutzen sollte. Machen Sie Ihre Hausaufgaben und lernen Sie, Chancen und Risiken gegeneinander abzuwägen. Der Schlüssel liegt darin, eine Philosophie zu entwickeln, Ziele zu definieren und fest im Blick zu behalten und auf dem Weg dorthin Anpassungen vorzunehmen. Möglicherweise unterschätzen Sie nicht nur die Unsicherheit selbst, sondern auch deren positive Auswirkungen, wenn Sie sich darauf einlassen.


1. Maggie Jackson, „How to Thrive in an Uncertain World“, New York Times, 13. Januar 2024.
2. Angaben in US-Dollar. Berechnung auf Grundlage der jährlichen Renditen des S&P 500 Index, 1926 bis 2023. S&P-Daten © 2024 S&P Dow Jones Indices LLC, eine Unternehmenssparte von S&P Global. Alle Rechte vorbehalten. Anleger können nicht direkt in Indizes investieren, die Wertentwicklung eines Index zeigt daher nicht die mit der Verwaltung eines tatsächlichen Portfolios verbundenen Kosten an.
3. Eugene F. Fama and Kenneth R. French, „Luck versus Skill in the Cross-Section of Mutual Fund Returns“, Journal of Finance 65, Nr. 5 (2010): 1915–1947.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Marktbericht für das 4. Quartal 2023

Nachdem die Börsen in den ersten drei Quartalen des Jahres unter dem Zinsanstieg zu leiden hatten, gaben ab Mitte Oktober fallende Zinsen den Kapitalmärkten Auftrieb, sodass das Börsenjahr 2023 besser ausfiel als die meisten Marktbeobachter erwartet hatten.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

In der ersten Oktoberhälfte drückte die Aussicht auf „höhere Zinsen für längere Zeit“ („higher for longer“) auf die Stimmung an den Börsen. Die Nachricht vom barbarischen Hamas-Angriff auf Israel löste Ängste vor einer Eskalation des Nahost-Konfliktes aus und ließ kurzfristig den Ölpreis steigen. Die befürchteten Auswirkungen auf die Weltwirtschaft blieben begrenzt. So zeigte sich die Konjunktur insbesondere in den USA weiter robust, während die konjunkturelle Entwicklung in Europa und China die schon zuvor sichtbaren Schwächen widerspiegelte. In den großen Volkswirtschaften sank die Inflationsrate weiter, für November in den USA auf 3,1 Prozent und in der Eurozone auf 2,4 Prozent.

Obwohl im Gesamtjahr 2023 die Zahl von Leitzinserhöhungen durch Zentralbanken doppelt so hoch war wie die Zahl von Leitzinssenkungen (160 zu 81), überwogen im vierten Quartal bereits die Zinssenkungen (14 Zinserhöhungen gegenüber 34 Zinssenkungen). Die wichtigsten Zentralbanken, die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of England (BoE) und die Bank of Japan (BoJ) beließen ihre Leitzinsen unverändert. Die Fed hatte am 26. Juli ihre letzte Zinserhöhung verkündet. Damals war die Bandbreite für die Funds Rate auf 5,25 bis 5,5 Prozent angehoben worden. Dies ist das höchste Niveau seit dem Frühjahr 2001.

Die EZB hatte ihren Zinsschritt am 14. September vorgenommen, als sie den Hautrefinanzierungssatz auf 4,5 Prozent erhöht hatte. Die Einlagefazilität, also der Zins, den Geschäftsbanken für Guthaben bei der Zentralbank halten, blieb seitdem bei 4,0 Prozent, dem höchsten Niveau seit der Euro-Einführung Anfang 1999. Zinssenkungen gab es im Berichtszeitraum vor allem in lateinamerikanischen Ländern, etwa in Brasilien, sowie in Zentraleuropa wie in Polen und Ungarn. Dagegen mussten unter anderem die Türkei und Russland den anhaltenden Kaufkraft- und Wertverlust ihrer Währungen mit weiteren Leitzinserhöhungen bekämpfen.

Renten, Währungen und Rohstoffe

An den Rentenmärkten herrschten zunächst noch Sorgen um die rasch steigenden Staatsschulden. Den USA drohte aufgrund des Haushaltsstreits vorübergehend wieder ein Regierungsstillstand. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen berührte Mitte Oktober erstmals seit 2007 die Fünf-Prozent-Marke. Italienische Staatstitel mit derselben Laufzeit stiegen sogar über diese Marke – das höchste Niveau seit mehr als zehn Jahren. Deutsche Bundesanleihen rentierten bei zehn Jahren Laufzeit erstmals wieder nahe der Drei-Prozent-Marke. Dann setzte sich an den Kapitalmärkten die Überzeugung durch, dass auf die „Zinspause“ der großen Notenbanken Zinssenkungen im nächsten Jahr folgen werden.

Die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen sank bis auf 3,8 Prozent und beendete das Jahr schließlich nur knapp darüber bei 3,87 Prozent, was für das Quartal einen Zinsrückgang um 68 Basispunkte (also 0,68 Prozentpunkte) bedeutet. Die entsprechende Rendite deutscher Bundesanleihen entfernte sich wieder von der Drei-Prozent-Marke nach unten und beendete das Quartal mit einem Rückgang um 83 Basispunkte bei 2,02 Prozent. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen an der Terminbörse angibt, stieg im vierten Quartal um 6,8 Prozent auf 137,2 Punkte.

An den Devisenmärkten hatte der US-Dollar bis Anfang Oktober von der Erwartung weiterer Leitzinsanhebungen in den USA profitiert. Dies hatte dem Euro einen Abwärtstrend bis 1,045 US-Dollar beschert. Im vierten Quartal kehrte sich diese Entwicklung um. Als ein Belastungsfaktor für die Weltleitwährung wurde die hohe Staatsverschuldung der USA angeführt, die wegen der gestiegenen Zinsen zunehmend schwieriger zu finanzieren sein dürfte. Wenn zudem auch die Europäische Zentralbank (EZB) 2024 ihre Zinsen anheben würde, wäre der Zinsvorteil der amerikanischen Währung nicht so groß wie zuvor angenommen. Bis kurz vor dem Jahresende erholte sich der Euro bis auf 1,114 US-Dollar. Ein Wechselkurs von 1,104 US-Dollar pro Euro am Jahresende bedeutet für das vierte Quartal einen Rückgang des Dollars gegen Euro um 4,4 Prozent.

Gegen japanischen Yen verlor die US-Währung sogar 5,5 Prozent auf 141 Yen pro US-Dollar, gegen den chinesischen Renminbi nur 2,9 Prozent auf 7,08 Yuan. Der türkischen Notenbank gelang es nicht, den Wertverfall ihrer Währung zu stoppen. Die türkische Lira verlor gegen Euro im vierten Quartal rund 12 Prozent an Wert.

Eine Kursrallye erlebten die meisten Kryptowährungen unter der Führung des Bitcoins. Das Umfeld aus steigender Staatsverschuldung, fallenden Zinsen und geopolitischen Sorgen mag den Boden für den Anstieg bereitet haben. Treiber waren aber Meldungen, wonach in den USA die Zulassung eines Bitcoin Spot ETFs nach dem Jahreswechsel bevorstehe. Davon werden erhöhte Akzeptanz und steigende Nachfrage nach Digitalwährungen erwartet. Der Wechselkurs des Bitcoins stieg im Verlauf des vierten Quartals um 57 Prozent auf rund 42.500 US-Dollar – den höchsten Stand seit April 2022. Andere Kryptowährungen zeigten sich im Kielwasser dieser Entwicklung prozentual noch stärker erholt. Vor allem Solana, das damit in den Kreis der fünf wertvollsten Blockchain-Projekte aufstieg und Ripple auf den sechsten Platz verdrängte.

An den Rohstoffmärkten ließen Ängste vor einer Eskalation des Nahost-Konfliktes im Oktober kurzfristig den Öl- und den Goldpreis steigen. Schon im September war der Ölpreis auf Jahreshochs von über 90 US-Dollar pro Barrel gestiegen. Ein Gegenbewegung Anfang Oktober bis unter 85 US-Dollar endete abrupt mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und der Ölpreis kehrte in die Nähe seiner Jahreshochs bei rund 95 US-Dollar zurück. Als die Ängste vor einer möglichen Eskalation kleiner wurden, sank der Ölpreis im Verlauf des Quartals unter 80 US-Dollar pro Barrel. Öl der amerikanischen Sorte WTI kostete am Jahresende 71,80 US-Dollar, 19 Prozent weniger als drei Monate zuvor. Öl der europäischen Sorte Brent notierte am Jahresende bei gut 77 US-Dollar pro Barrel, 16 Prozent weniger als Ende September.

In der Folge verzeichnete der Bloomberg Commodity Index, in dem Öl ein hohes Gewicht hat, im Berichtszeitraum einen Rückgang um 5,9 Prozent. Auch der Goldpreis reagierte mit einem Anstieg auf den Hamas-Terror. Ähnlich wie im März stieg der Goldpreis von kaum mehr als 1.800 US-Dollar binnen zwei Wochen bis an die Marke von 2.000 US-Dollar. Anders als beim Öl setzte sich der Preisanstieg im November fort. Anfang Dezember erreichte Gold mit vorübergehend 2.146 US-Dollar pro Unze einen neuen Rekordwert. Mit 2.062 US-Dollar am Jahresende verteuerte sich eine Unze Gold im vierten Quartal um 11,6 Prozent. Aufgrund des stärkeren Euros fällt der Gewinn in Euro gerechnet mit einem Plus von 6,9 Prozent auf 1.869 Euro geringer aus.

Aktienmärkte

Die als Leitbörsen geltenden US-Aktienmärkte entfernten sich im Oktober zunächst weiter von den Ende Juli markierten Hochs. Mit Spannung wurden die Quartalsergebnisse der „Glorreichen Sieben“ erwartet, weil die sieben großen US-Technologiekonzerne inzwischen in den wichtigsten Aktienindizes und vielen Anlegerportfolios ein hohes Gewicht haben. Während Microsoft und Amazon mit ihren Quartalsergebnissen überzeugen konnten, wurden die Verlautbarungen von Alphabet und Meta mit etwas Enttäuschung aufgenommen, was eine höhere Volatilität der Technologieaktien zur Folge hatte.

Der Aktienkurs von Tesla, der im Oktober mehr als ein Viertel seines Wertes verloren hatte, holte über die Hälfte dieses Rückgangs wieder auf. Die Apple-Aktie, die seit August von ihrem Rekordhoch rund 15 Prozent eingebüßt hatte, erreichte im Dezember sogar ein neues Allzeit-Hoch. Die mit Spannung erwarteten Quartalsergebnisse des KI-Chip-Herstellers Nvidia fielen sehr gut aus, wurden aber aufgrund des durch die Technologieexportbeschränkungen nach China vorsichtigen Ausblicks nicht euphorisch aufgenommen. Getragen von der Erwartung mehrerer Leitzinssenkungen im Jahr 2024 erlebte die Wallstreet in den beiden letzten Monaten eine Jahresendrallye. Der populäre Dow Jones Industrial Average, der noch im Oktober gegenüber dem Jahresbeginn leicht im Minus gelegen hatte, kletterte erstmals in seiner Geschichte auf über 37.000 Punkte und beendete das Jahr mit einem neuen Rekordstand bei 37.689,5 Zählern – ein Anstieg im vierten Quartal von 12,5 Prozent. Der als repräsentativer geltende S&P-500-Index näherte sich seinem alten Rekord bis auf wenige Punkte und beendete das Quartal mit einem Plus von 11,2 Prozent bei 4.769,8 Zählern.

Etwas stärker zeigte sich der Nasdaq-100-Index, der noch intensiver von den großen US-Technologieaktien dominiert wird. Er gewann im Berichtszeitraum 13,6 Prozent und kam auf 16.826 Punkte. Auch Marktsegmente, die sich zuvor auffallend schwach entwickelt hatten, erholten sich im vierten Quartal. So drehte der US-Nebenwerteindex Russell-2000 nach seinem Jahrestief Ende Oktober nach oben und beendete das Quartal mit einem Anstieg von 13,6 Prozent und der Nasdaq Biotech-Index verzeichnete immerhin ein Plus von 10,5 Prozent.

Auch die europäischen Aktienmärkte drehten nach einem schwachen Oktober in den beiden letzten Monaten des Jahres nach oben. Ohne die anhaltende Talfahrt des DAX-Wertes Bayer wäre insbesondere die Bilanz des DAX noch besser ausgefallen. Aber im November fiel die Aktie des Pharma- und Agrarchemiekonzerns angesichts anhaltender Belastungen durch Glyphosat-Schadensersatzurteile in den USA und einer gescheiterten Medikamentenentwicklung auf den tiefsten Stand seit 2006.
Das konnte die Jahresendrallye aber auch hierzulande nicht verhindern. Der Euro-STOXX-50, der im Oktober bis auf rund 4.000 Zähler zurückgefallen war, stieg bis zum Jahresende auf 4.521,7 Punkte – ein Anstieg von 8,3 Prozent im vierten Quartal. Den Deutschen Aktienindex (DAX) führte die Rallye Mitte Dezember kurzzeitig auf über 17.000 Punkte. Mit 17.003,28 Zählern wurde ein neuer Rekordstand markiert. Der DAX beendete das Jahr bei 16.751,6 Punkten, was für das vierte Quartal ein Plus von 8,9 Prozent bedeutet. Höhere Kursgewinne verzeichneten einige kleinere europäische Aktienmärkte, darunter Polen, wo die Wahl des proeuropäischen Politikers Donald Tusk die rechtsnationale Regierung ablöste, was die Börsen mit Kursgewinnen quittierten. Der CECE-Index für die zentraleuropäischen Aktienmärkte stieg im vierten Quartal um 19,9 Prozent.

Der japanische Aktienmarkt setzte im Schlussquartal die seit Mitte des Jahres gezeigte Seitwärtsbewegung fort. Der Nikkei-225-Index konnte nicht über 33.750 Zähler steigen und schloss das Jahr mit 33.464 Punkten ab. Für das vierte Quartal bedeutet dies einen Anstieg um 5,0 Prozent. Der repräsentativere Topix kam dagegen nur auf ein Plus von 1,9 Prozent. Die japanische Notenbank stemmte sich weiterhin gegen höhere Zinsen und kaufte Staatsanleihen auf. Japan ist das einzige Land unter den Industrieländern, in dem die Anleiherenditen unter der Inflationsrate liegen, was einen negativen Realzins bedeutet. Gleichzeitig zeigte die japanische Volkswirtschaft Anzeichen für eine rückläufige wirtschaftliche Aktivität. Nicht wenige Beobachter erwarten für 2024 eine bessere Entwicklung.

Entgegen dem internationalen Trend blieb die Entwicklung der chinesischen Aktienmärkte schlecht. Die meisten chinesischen Aktienindizes stehen tiefer als auf dem Tiefpunkt der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. In Hongkong unterschritt der Hang Seng Index zeitweilig die Marke von 16.000 Punkten und beendete das Quartal mit einem Minus von 4,3 Prozent bei 17.047 Zählern. Hintergrund ist ein weitreichender Vertrauensverlust in das Regime in Peking und seine Fähigkeit, die wirtschaftlichen Probleme im „Reich der Mitte“ zu bewältigen. Vor allem auf den chinesischen Immobilienmärkten gibt es Schieflagen und Konkurse.

Die Aktienmärkte Lateinamerikas schlossen sich dagegen dem internationalen Aufwärtstrend an. Nach einer Konsolidierung der brasilianischen Börse im dritten Quartal ging es mit dem Bovespa Index im Abschlussquartal um 15,4 Prozent aufwärts. Der mexikanische IPC Index verzeichnete für den gleichen Zeitraum einen Anstieg um 11,2 Prozent.

Die Aktienkurse der Goldminenbetreiber profitierten erwartungsgemäß überproportional vom Anstieg des Goldpreises. Der FT Goldmines Branchenindex konnte im vierten Quartal einen Gewinn in Höhe von 1,2 Prozent erzielen.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Sie wissen mehr über Geldanlage, als Sie denken

Egal wie viel Anlageerfahrung wir haben, jeder von uns musste schon einmal mit Unsicherheit umgehen, Chancen und Risiken abwägen und bedachte Entscheidungen treffen. Als Menschen müssen wir uns den
zentralen Herausforderungen des Lebens stellen – die zufällig identisch mit den zentralen Herausforderungen der Geldanlage sind.

Wir sind überzeugt, dass zu einer guten Anlageerfahrung mehr gehört als nur Rendite. Genauso wichtig wie das Ergebnis ist es, wie wir uns auf dem Weg zum Ziel fühlen. Genau das ist die eigentliche Aufgabe unserer Branche: den Menschen zu einem besseren, erfüllteren Leben zu verhelfen.

Wer besser investiert, lebt auch besser. Doch beim Investieren geht es nicht nur um mehr Geld; es lehrt uns Gewohnheiten, die uns als Anleger ebenso zugutekommen wie im Leben. Wenn wir unsere Lebens- und Anlagephilosophie miteinander kombinieren, können wir Geld als Instrument begreifen, das nicht länger selbst das Ziel ist, sondern uns bei der Umsetzung unserer Ziele hilft. Die folgenden sechs Grundsätze sollen Ihnen helfen – im Leben und in der Geldanlage.

UNGEWISSHEIT SCHAFFT CHANCEN

Ungewissheit kann uns nervös machen, doch was wir häufig übersehen: Sie ist auch die Voraussetzung für Chancen. Wenn wir in eine neue Stadt ziehen oder unseren Beruf wechseln, wissen wir nicht genau, was passieren wird. Es besteht immer das Risiko, dass sich die Dinge nicht so entwickeln, wie wir es uns erhofft haben. Doch diese Erfahrungen helfen uns zu wachsen und können unser Leben auf erstaunliche Weise verändern.

Bei der Geldanlage werden wir für Ungewissheit durch Renditen entschädigt – ohne Risiko gäbe es keine Erträge. Doch auch wenn wir nicht investieren, gehen wir ein Risiko ein, denn wenn wir unser Geld nicht vermehren, wird es in Zukunft nicht mehr so weit reichen. Und Geld, das unter der Matratze liegt, kann nicht mit der Inflation Schritt halten.

Fallende Kurse an den Märkten können uns als Anleger leicht aus der Ruhe bringen. Wenn wir jedoch verstehen, dass Geldanlage mit Risiken verbunden ist – und dass wir im Gegenzug für diese Risiken eine Rendite erhalten – können wir Unsicherheit als Voraussetzung für Chancen begreifen, selbst in volatilen Marktphasen.

Wenn wir Ungewissheit annehmen und nicht versuchen, ihr auszuweichen, können wir uns das Leben erleichtern. Diese Anlage- und Lebensphilosophie hilft uns, unsichere Zeiten zu überstehen und uns auf die Chancen zu konzentrieren, die vor uns liegen.

„Das beste Mittel gegen Ungewissheit ist fundierter Optimismus.“—David Booth

PLANEN STATT PROPHEZEIEN

Wir alle haben uns schon einmal an Vorhersagen versucht – und waren enttäuscht, wenn es anders kam. Niemand hat eine Kristallkugel; doch wir können Strategien entwickeln, um mit Ungewissheit umzugehen. Wir bewerben uns nicht nur an unserer Wunschuniversität, sondern an mehreren. Wir führen Vorstellungsgespräche mit zahlreichen Bewerbern, auch wenn es einen klaren Favoriten gibt. Auf einem Boot tragen wir eine Schwimmweste, selbst wenn wir schwimmen können.

Beim Investieren wie im Leben gilt: Für ein Höchstmaß an Sicherheit entwickeln wir Pläne für möglichst viele Szenarien. Statt von ihm gelähmt zu sein können wir so aus dem Unbekannten Kraft schöpfen.

Untersuchungen zeigen, dass Aktienauswahl (engl. Stock Picking) beständig zu Minderrenditen gegenüber Benchmarks führt.1 Doch zum Glück müssen wir für gute Anlageergebnisse Gewinner nicht vorhersagen können. In den vergangenen hundert Jahren haben die US-Aktienmärkte eine durchschnittliche Rendite von rund 10% pro Jahr abgeworfen.2

Versuchen Sie daher lieber nicht, die Märkte zu überlisten. Besser ist es, sich auf die Märkte zu verlassen, auch wenn Sie dann immer mal wieder kürzere Durststrecken überstehen müssen. Die Chancen stehen gut, dass Sie mit dieser Strategie langfristig bessere Anlageergebnisse erzielen werden.

„Planen Sie für das, was passieren kann, anstatt vorherzusagen, was passieren wird.“—David Booth

FLEXIBILITÄT ZAHLT SICH AUS

Wenn Sie sich ein neues Auto kaufen wollen, wissen Sie wahrscheinlich genau, was Sie suchen – bis hin zur Farbe der Innenverkleidung. Aber vielleicht finden Sie nicht genau das Modell mit genau der Ausstattung, die Sie suchen, und wenn doch, dann müssen Sie womöglich etwas mehr bezahlen.

Doch wenn Sie flexibel sind und zum Beispiel Schwarz statt Grau in Kauf nehmen oder auf ein Schiebedach verzichten können, finden Sie vielleicht schneller ein neues Auto zu einem günstigeren Preis. Flexibilität wird im Leben belohnt.

Auch bei der Geldanlage zahl sich Flexibilität aus. Wenn Sie flexibel entscheiden können, wann Sie welche Aktien handeln, können Sie sich einen Vorteil verschaffen. Indexfonds stellen eine solide, kostengünstige Lösung für viele Anleger dar, doch um ihren Index korrekt abzubilden, müssen diese Fonds an bestimmten Tagen Wertpapiere kaufen oder verkaufen. Wer nach starren Regeln handeln muss, muss womöglich höhere Preise in Kauf nehmen – und auf Rendite verzichten.

Im Leben wie bei der Geldanlage beruhen solide Entscheidungen oft auf den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung und flexibler Umsetzung.

„Flexibilität zahlt sich aus, weil sie Raum für eigenes Ermessen lässt.“—David Booth

ZINSEN WERFEN ZINSEN AB

Selbst die kleinen, scheinbar unbedeutenden Entscheidungen, die wir im Alltag treffen, können im Laufe der Zeit große Auswirkungen haben. Die Aussicht, dass unsere Mühen und unsere Geduld sich letztlich auszahlen werden, ist die beste Motivation, ganz gleich, ob wir für einen Marathon trainieren, oder eine Fremdsprache lernen wollen. Schon ein paar Minuten pro Tag können große Fortschritte bewirken.

In der Geldanlage ist es genauso: Bei einer jährlichen Rendite von 10%, also in etwa der historischen Jahresdurchschnittsrendite der US-Aktienmärkte, würde sich Ihr Geld alle sieben Jahre verdoppeln. Wenig Geld lässt sich also zum Teil durch viel Zeit ausgleichen.

Im Leben wie beim Investieren ist der Zinseszins eine starke Kraft. In der Geldanlage ist der Zinseszins in gewisser Weise das, was wir im Leben „Weisheit“ nennen. Aus der Vergangenheit zu lernen, kann uns helfen, in Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen, und die Lektionen des Lebens bauen im Laufe der Zeit aufeinander auf.

„Ihr Leben ist das Ergebnis der kumulativen Wirkung der Entscheidungen, die Sie jeden Tag treffen.“—David Booth

KONZENTRIEREN SIE SICH AUF DIE FAKTOREN, DIE SIE KONTROLLIEREN KÖNNEN

So vieles im Leben – Gutes und Schlechtes – entzieht sich unserer Kontrolle. Mitten im Sommer können plötzlich Stürme über uns hereinbrechen. Eine Fußballmannschaft, die bisher eine enttäuschende Saison gespielt hat, kann aus dem Nichts heraus die Meisterschaft gewinnen. Wir können nicht alles in unserem Leben kontrollieren, aber wir können uns auf die Widrigkeiten des Lebens vorbereiten und auf sie reagieren.

Als Menschen wie als Anleger können wir nur versuchen, mit den uns zur Verfügung stehenden Informationen die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen, uns auf verschiedene Szenarien vorbereiten und uns in dem Wissen entspannen, dass wir uns für einen vernünftigen Weg entschieden haben.

Als Anleger haben wir keine Kontrolle über das Auf und Ab der Märkte. Aber wir können entscheiden, wie viel Geld wir zurücklegen, wie viel Risiko wir eingehen und auf wen wir hören, wenn wir den richtigen Anlageplan für unsere Ziele entwickeln.

Wir können die Zukunft nicht beeinflussen, wohl aber die Qualität unserer Entscheidungen. Wenn Sie fundierte Entscheidungen treffen, haben Sie die Gewissheit, dass Sie alles in Ihrer Macht Stehende getan haben, auch wenn sich die Dinge anders entwickeln als erhofft.

„Wir haben keine Kontrolle über die Welt um uns herum. Aber wir können entscheiden, wie viel Risiko wir eingehen.“—David Booth

STÖRGERÄUSCHE AUSBLENDEN

Wenn wir uns auf ein wichtiges Ziel konzentrieren, können die Meinungen anderer Leute ablenken und uns sogar von unserem Plan abbringen. Wen kümmert es, wenn ein Freund mit Ihrem neuen Trainingsplan nicht einverstanden ist, solange er für Sie funktioniert? Sobald Sie genügend Informationen gesammelt und einen Plan für Ihren Erfolg erstellt haben, sollten Sie sich mit Menschen umgeben, die Ihnen bei der Umsetzung dieses Plans helfen – und alles andere ausblenden.

Diese Haltung zeichnet auch langfristig erfolgreiche Anleger aus. Die meisten Anleger werden mit Informationen regelrecht überflutet, unter anderem von „Experten“, die Online Aktientipps geben, und Freunden, die wissen, welchen Anlagetrend sie auf keinen Fall verpassen dürfen. So verlockend manche dieser Ideen auch klingen mögen, so sehr können sie ablenken und sogar Schaden verursachen. Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich auch. Und wenn Sie der Angst, etwas zu verpassen, nachgeben, müssen Sie womöglich langfristig niedrigere Renditen in Kauf nehmen.

Jeder Anleger weiß, dass die Kurse an den Märkten steigen und fallen. Abschwünge können enttäuschend sein, überraschen sollten sie uns allerdings nicht. Und eine emotionale Reaktion auf Marktvolatilität kann dem eigenen Portfolio sogar mehr schaden als die eigentlichen Kursverluste.

Wie kann man Ablenkungen am besten ausblenden? Genauso wie Sportler mit einem Trainer zusammenarbeiten, können Sie sich einen Finanzberater suchen, der Ihnen hilft, Schlagzeilen richtig einzuordnen und Disziplin zu wahren. Außerdem kann Ihnen ein Berater ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, weil Sie wissen, dass Sie einem durchdachten Plan folgen.

„In der Geldanlage sind viele Dinge interessant, ohne relevant zu sein.“—David Booth

1. Eugene F. Fama and Kenneth R. French, „Luck versus Skill in the Cross-Section of Mutual Fund Returns,“ Journal of Finance 65, no. 5 (2010): 1915–1947. Eugene Fama und Kenneth French sind Mitglieder des Board of Directors des General Partners von Dimensional Fund Advisors LP und als Berater für das Unternehmen tätig.
2. In US Dollar. Berechnung auf Grundlage der jährlichen Renditen des S&P 500 Index, 1926 bis 2022. S&P-Daten © 2023 S&P Dow Jones Indices LLC, ein Geschäftsbereich von S&P Global. Alle Rechte vorbehalten. Anleger können nicht direkt in Indizes investieren, die Wertentwicklung eines Index zeigt daher nicht die mit der Verwaltung eines tatsächlichen Portfolios verbundenen Kosten an.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Marktbericht für das 3. Quartal 2023

Auch im dritten Quartal blieb der anhaltende Anstieg der Zinsen der Belastungsfaktor für die Börsen. Angesichts mäßiger Konjunkturaussichten überwogen nicht nur an den Anleihemärkten, sondern auch an den Aktienmärkten Kursrückgänge.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

Bereits der Auftakt in das zweite Börsenhalbjahr war von Spekulationen um die weitere Geldpolitik der US-amerikanischen Notenbank Fed im weiteren Jahresverlauf geprägt. Die Erwartung weiterer Leitzinserhöhungen wurde zunächst durch das veröffentlichte Protokoll der vorausgegangenen US-Notenbanksitzung und starke Arbeitsmarktdaten bestärkt. Später sprachen auch robuste Konjunkturdaten dafür, dass die USA an einer harten Rezession vorbeikommen, also eher das Szenario eines sogenannten Soft Landing erleben. Positiv wurde der Rückgang der Inflation aufgenommen. Die US-Inflationsrate lag für den Juni bei 3,0 Prozent, die Kernrate bei 4,8 Prozent. Weil sich die Notenbanker nicht auf nächste Zinserhöhungen festlegten, wurde die Leitzinserhöhung am 26. Juli um 25 Basispunkte auf 5,25 bis 5,5 Prozent für die Funds Rate positiv aufgenommen.

Insbesondere an der Wallstreet hofften Anleger, dass die beschlossene elfte Zinserhöhung die letzte dieses Zinszyklus gewesen sein könnte. Die US-Arbeitsmarkt­daten, von denen man sich einen Hinweis darauf erwar­tet hatte, fielen nicht eindeutig aus. Erstmals stieg die US-Inflationsrate wieder leicht an, und zwar auf 3,2 Pro­zent für Juli. Die Fed beließ im September zwar wie von den Kapitalmärkten erhofft ihre Leitzinsen unverändert, betonte aber zugleich ihre Entschlossenheit, weiter das erklärte Zwei-Prozent-Ziel bei der Inflation anzustreben. Hierzu könnte eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr erfolgen. Zudem dürften etwaige Zinssenkungen 2024 geringer ausfallen als bislang erwartet. Dies ent­täuschte die vorherrschenden Hoffnungen und hatte stärkere Kursverluste an den Aktien- und Rentenmärk­ten zur Folge.

Während sich die Konjunktur in den USA robust entwi­ckelte, zeigte die konjunkturelle Entwicklung in Europa und China Schwächen. Die Sorgen um die chinesische Wirtschaft verstärkten sich angesichts der Pleite großer nationaler Immobilienkonzerne. Die Hoffnung auf tragfä­hige Wachstumsimpulse nach dem Ende der Corona-Lockdowns wurde enttäuscht.

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte ihre Leit­zinsen im Berichtszeitraum zweimal. Beide Schritte, einer am 27. Juli und der nächste am 14. September um jeweils 25 Basispunkte, waren mehrheitlich so er­wartet worden. Der Hauptrefinanzierungssatz erreichte 4,5 Prozent und somit den höchsten Stand seit August 2001. Die Einlagefazilität, also die Zinsen, die Ge­schäftsbanken für ihr Guthaben bei der Zentralbank er­halten, wurde mit 4,0 Prozent sogar auf ein neues Re­kordniveau in der Geschichte der EZB erhöht. Der alte Rekord hatte von Oktober 2000 bis Mai 2001 bei 3,75 Prozent gelegen. Auch hier stützten sich die Börsen zu­nächst auf die Hoffnung, dass nach zehn Zinsschritten ein Ende der Erhöhungen erreicht sein sollte.

Renten, Währungen und Rohstoffe

Auch die Anleihemärkte starteten mit Kursverlusten in das zweite Halbjahr. Die Renditen von Staatsanleihen kletterten unter Schwankungen auf neue Hochs. Im August überstieg die Rendite von US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit das alte Zehn-Jahres-Hoch vom vergangenen Oktober und erreichte damit den höchsten Stand seit 2009. Zum Kursrückgang der US-Anleihen, der umgekehrt steigende Renditen zur Folge hat, trug auch die Herabstufung der US-Bonität durch die Ratingagentur Fitch bei. Die Experten der Agentur stuften die Qualität der USA als Schuldner von AAA auf AA+ zurück, gleichsam von „sehr gut“ auf „zwei plus“. Die Ratingagentur Standard & Poors hatte diesen Schritt bereits Anfang August 2011 vollzogen. Hintergrund der Herabstufung ist die sehr hohe und schnell weiterwachsende Staatsverschuldung der USA, die immer wieder eine Anhebung der selbstauferlegten Schuldenobergrenze notwendig macht.

Im September kletterte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf über 4,6 Prozent und damit den höchsten Stand seit 2007. Sie beendete das Quartal schließlich nur knapp darunter bei 4,55 Prozent, was einen Anstieg um 73 Basispunkte (also 0,73 Prozent­punkte) seit Mitte des Jahres bedeutet. Die entspre­chende Rendite deutscher Bundesanleihen stieg zeit­weilig über 2,9 Prozent, das höchste Niveau seit Som­mer 2011, und beendete das Quartal mit einem Anstieg um 46 Basispunkte bei 2,85 Prozent. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen an der Terminbörse angibt, hatte Mitte des Jahres bei 133,7 Zählern gestanden. Er rutschte in den letzten Septembertagen unter 128 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Ein Kurs von 128,5 Zählern Ende Oktober bedeutet für das Quartal einen Verlust von 3,9 Prozent.

An den Devisenmärkten litt der US-Dollar bis Mitte Juli unter der Leitzinserhöhungspause der US-Notenbank aus dem Juni. Der kleiner werdende Zinsvorteil der US-Währung ließ den Euro bis auf gut 1,12 US-Dollar pro Euro steigen. Damit erreichte die europäische Gemein­schaftswährung zwischenzeitlich den höchsten Stand seit über einem Jahr. In der zweiten Julihälfte begann der US-Dollar einen Aufwärtstrend, der von der Erwar­tung weiterer Leitzinsanhebungen in den USA gestützt wurde. Bis Ende Oktober führte dieser Abwärtstrend den Euro auf 1,057 US-Dollar, womit die europäische Gemeinschaftswährung alle zwischenzeitlichen Gewin­ne seit März wieder verlor. Für das Quartal bedeutet das einen Anstieg des US-Dollars gegen Euro um 3,1 Prozent. Dass es sich dabei eher um eine Dollar-Stärke als eine Euro-Schwäche handelt, zeigt sich beim Blick auf den japanischen Yen. Dessen Wechselkurs zum Eu­ro veränderte sich nur wenig, aber gegen US-Dollar ver­lor der Yen 3,5 Prozent auf 149,3 Yen pro US-Dollar. Damit näherte sich der US-Dollar in japanischen Yen wieder der Marke von 150 Yen, die ein Mehr-Jahres-Hoch markiert.

Bis in den Sommer hinein standen die Währungen der Türkei und Russlands aufgrund der politischen und wirt­schaftlichen Verhältnisse in beiden Ländern weiter unter Abwertungsdruck. Beide Notenbanken stemmten sich mit deutlichen Zinserhöhungen dagegen. Die türkische Zentralbank erhöhte ihren Repo-Zinssatz im August um 7,5 und im September um weitere 5 Prozentpunkte auf schließlich 30 Prozent. Die russische Zentralbank er­höhte ihren Schlüsselsatz im August um 3,5 Prozent­punkte und im September um einen weiteren Prozent­punkt auf 13,0 Prozent. Beiden Notenbanken gelang es damit zumindest, den Abwärtstrend ihrer Währungen zu bremsen. Für eine Erholung von den hohen Verlusten reichte es dagegen nicht.

Turbulenter blieb es bei den Kryptowährungen. Mitte Juli fiel das Urteil im Prozess, den die US-Wertpapier­aufsicht SEC gegen das Unternehmen Ripple Labs an­gestrengt hatte. Entgegen der Ansicht der SEC, die das strenge Wertpapierrecht auf Kryptowährungen anwen­den will, entschied die zuständige Richterin, dass die von Ripple Labs herausgegebene Kryptowährung XRP im Retail-Markt nicht als Wertpapier einzustufen ist. Der XRP-Wechselkurs schoss darauf um über 70 Prozent nach oben. Auch viele andere Kryptowährungen profi­tierten mit prozentual zweistelligen Kursgewinnen von der Einstufung, denn die SEC hat auch gegen andere Digitalwährungen geklagt. Im weiteren Verlauf verloren die meisten Kryptowährungen im August wieder an Wert. Die Meldung, Elon Musks Weltraumfirma SpaceX habe offenbar ihre ganzen Bestände an Bitcoin verkauft, war nur ein zusätzlicher Belastungsfaktor. Wichtiger dürfte der anhaltende Zinsanstieg sein. Der Bitcoin be­endete das Quartal mit einem Verlust von 11,3 Prozent bei gut 27.000 US-Dollar.

An den Rohstoffmärkten galt die Aufmerksamkeit vor allem dem Ölpreis. Das ganze Quartal war von einem Aufwärtstrend geprägt, der zur Jahresmitte begann, im August pausierte und erst in den letzten Tagen des Quartals gebrochen wurde. Die Preise für ein Barrel Öl stiegen für die Sorten Brent und WTI um 25,7 bzw. 22,4 Prozent auf 88,81 bzw. 92,18 US-Dollar. Angesichts des allgemeinen Preisanstiegs gelang es Russland, trotz der internationalen Sanktionen einen höheren Preis für sein Öl zu erzielen. Zwar notiert die russische Ölsorte Urals seit Beginn des Vernichtungskriegs gegen die Uk­raine mit einem deutlichen Abschlag, lag aber fast wäh­rend des gesamten Quartals über der angestrebten Sanktions-Obergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel, zeitweilig sogar über 70 US-Dollar. Wegen des höheren Ölpreises stieg der Bloomberg Commodity Index im Be­richtszeitraum um 3,3 Prozent. Der Kupferpreis schwankte im dritten Quartal in einer vergleichsweise engen Bandbreite und veränderte sich letztendlich kaum.

Auch bei den Edelmetallen gab es wenig Preisverände­rungen, wobei seit Mai die Hoffnungen der Investoren auf steigende Preise enttäuscht wurden. Dies führte zu einem sich selbst verstärkenden Angebotsdruck. Der Goldpreis in Höhe von 1.848 US-Dollar pro Unze zum Stand Ende September bedeutet für das dritte Quartal einen Rückgang um 3,7 Prozent. Aus Sicht eines in Eu­ro rechnenden Anlegers wirkt der US-Dollar-Anstieg je­doch dämpfend, sodass sich in Euro nur ein Rückgang um 0,6 Prozent auf 1.749 Euro je Unze ergibt. Größter Belastungsfaktor für die Edelmetalle blieben die wieder höheren Zinsen. Silber verlor im dritten Quartal 2,6 Pro­zent auf 22,18 US-Dollar pro Unze, in Euro gerechnet entstand aufgrund der Dollar-Gewinne ein kleines Plus.

Aktienmärkte

Mitte des Jahres wandte sich die Aufmerksamkeit der Aktieninvestoren zunächst der sogenannten Berichtssaison zu, also der Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse des abgelaufenen Quartals. Diese begann vielversprechend, als einige US-Großbanken mit ihren Ergebnissen des zweiten Quartals über den Erwartungen des Marktes lagen. Bei Tech-Aktien gab es Gewinnmitnahmen, insbesondere weil die Quartalsergebnisse von Netflix und Tesla enttäuschten. Meta und Nvidia litten etwas darunter, dass die Gewichte der höchstkapitalisierten Nasdaq-Aktien im Index herabgesetzt wurden. Mitte Juli erreichte der Nasdaq-100-Index 15.932 Punkte. Damit näherte er sich seinem Rekord aus dem November 2021 bei 16.764 Zählern bis auf rund fünf Prozent. Auf diesem Niveau mangelte es allerdings an Anschlusskäufen. Der Nasdaq-100 beendete das Quartal schließlich bei 14.715 Indexpunkten und somit mit einem Rückgang um 3,1 Prozent.

Der populäre Dow Jones Index profitierte zunächst vom überwiegend guten Auftakt der Berichtssaison im Juli. Er kletterte erstmals seit dem Frühjahr 2022 wieder auf über 35.000 Zähler und brach damit aus der Seitwärts­bewegung aus, in der er sich im bisherigen Jahresver­lauf befunden hatte. Dem Dow Jones fehlten weniger als fünf Prozent bis zum alten Höchststand von Anfang 2022. Aber auch hier entstand kein neuer Aufwärts­trend. Vor allem die Sorge vor weiteren Leitzinserhö­hungen drückte im August und September auf die Akti­enkurse. Der Dow Jones beendete das Quartal schließ­lich mit einem Rückgang um 2,6 Prozent bei 33.507 Punkten. Kleinere Aktien entwickelten sich weiterhin schlechter. Der Russell-2000-Nebenwerteindex ver­zeichnet im dritten Quartal einen Verlust von 5,5 Pro­zent.

Die europäischen Aktienmärkte setzten zunächst ihre seit April bestehende Seitwärtsbewegung fort. So ge­lang dem Euro-STOXX-50 bis zur letzten Juliwoche kein dauerhafter Anstieg über die Marke von 4.400 Punkten. Der Deutschen Aktienindex (DAX) erlitt in der ersten Ju­liwoche einen Schwächeanfall, der den Index bis auf rund 15.500 Zähler zurückführte. Danach erholte sich der DAX rasch wieder auf Werte über 16.000 Punkte und kletterte bis Ende Juli auf sein bisheriges Jahres­hoch bei 16.529 Zählern.

Ab August belastete der anhaltende Zins- und Rendi­teanstieg auch die europäischen Aktienmärkte. Der Eu­ro-STOXX-50 beendet das Quartal schließlich bei 4.174,7 Punkten und damit 5,1 Prozent tiefer als zur Jahresmitte. Beim DAX bedeutet ein Wert von 15.386,6 Zählern Ende September einen Rückgang um 4,7 Pro­zent. TecDAX und MDAC schnitten mit Verlusten von 5,7 bzw. 5,6 Prozent noch schlechter ab. Von den grö­ßeren europäischen Märkten konnte sich allein die Bör­se London der schwächeren Tendenz entziehen. Der FTSE-100-Index schloss die drei Monate am 30. Sep­tember mit einem kleinen Anstieg um 1,0 Prozent bei 7.608 Punkten ab.

Der japanische Aktienmarkt hatte Probleme, an seine hohen Kursgewinne aus den Vormonaten anzuknüpfen. Allein von Anfang Mai bis Mitte Juni war der japanische Nikkei-225-Index von rund 29.000 Zählern um über 16 Prozent auf 33.773 Punkte gestiegen, den höchsten Stand seit über 30 Jahren. Im Juli blieben größere An­schlusskäufe aus und der japanische Aktienmarkt be­gann mit einer Konsolidierung der Kursgewinne, wobei sich der Index der Marke von 31.000 Zählern näherte. Ein Belastungsfaktor war die Geldpolitik der Notenbank. Die Bank of Japan (BoJ) gab ihre Obergrenze von 0,5 Prozent bei der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf. Ein weiterer negativer Einfluss kam von der kon­junkturellen Schwäche in China, über das Japan einen großen Teil seines Außenhandels abwickelt. Der Nikkei-225-Index beendete das Quartal mit einem Rückgang um 4,0 Prozent bei 31.858 Punkten.

Deutlich schlechter blieb die Kursentwicklung der chi­nesischen Börsen. Vor allem die Krise auf dem Immo­bilienmarkt drückte auf die Stimmung der Anleger. Gro­ße chinesische Immobilienkonzerne kämpfen gegen die Pleite. Der Hang Seng Index der Börse in Hongkong verlor 5,9 Prozent und der Shanghai B Share Index so­gar 11,5 Prozent.

Die Aktienmärkte Lateinamerikas konnten sich vom schwächeren internationalen Trend ebenfalls nicht ab­koppeln. Nachdem sich die brasilianische Börse in Sao Paulo zuvor deutlich erholt hatte, verlor den Bovespa-Index im dritten Quartal 2,3 Prozent. Der mexikanische IPC Index verzeichnete für den gleichen Zeitraum einen Rückgang um 3,3 Prozent.

Die Aktienkurse der Goldminenbetreiber litten weiter­hin überproportional unter dem Rückgang des Goldprei­ses. Der FT Goldmines Branchenindex schloss das drit­te Quartal mit einem Verlust von 13,1 Prozent ab.

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Erfolgreiche Vortragsreihe über Finanzwissen in Schulen

In den vergangenen Wochen fand wieder unsere aufschlussreiche Vortragsreihe über Finanzwissen statt. Unsere Vorträge haben das Ziel, Schülerinnen und Schülern grundlegende finanzielle Kenntnisse zu vermitteln und ihre Finanzbildung zu fördern.

Erfolgreiche Vortragsreihe für Schüler zum Thema Finanzwissen

Die Vortragsreihe wurde von unserem erfahrenen Finanzexperten Herrn Sascha Wisniewski geleitet. Unsere Mission ist es, jungen Menschen das nötige Rüstzeug für einen erfolgreichen Start in die finanzielle Zukunft mitzugeben. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe erhielten Einblicke in wichtige finanzielle Grundlagen.
Die Vorträge wurden interaktiv gestaltet, um die Schülerinnen und Schüler aktiv einzubeziehen und ihre Fragen zu beantworten. Die Jugendlichen zeigten großes Interesse und Engagement, da sie erkannten, wie wichtig finanzielles Wissen für ihre persönliche Entwicklung ist.
„Sascha Wisniewski: Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz, die wir von den Schulen, Lehrern und Schülern erhalten haben. Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen das notwendige Wissen zu vermitteln, um fundierte finanzielle Entscheidungen treffen zu können.“
Diese erfolgreiche Vortragsreihe markiert einen Schritt in Richtung einer umfassenderen finanziellen Bildung für die Jugendlichen unserer Region. Wir bekräftigen unser Engagement, auch zukünftig Bildungsinitiativen anzubieten, um junge Menschen in ihrem Streben nach finanzieller Kompetenz zu unterstützen.

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David Booth in der Financial Times: Warum die Weisheit der Märkte künstlicher Intelligenz überlegen ist

Kann künstliche Intelligenz (KI) bei der Aktienauswahl helfen? Oder konkreter: Können Anleger mithilfe von KI den „richtigen“ Preis einer Aktie oder einer Anleihe ermitteln?
Wenn man die aktuellen Fortschritte in der Verarbeitung immer größerer Datenmengen betrachtet, dann vermute ich, dass viele Menschen diese Frage mit „Ja“ beantworten würden.

Allerdings glaube ich, dass meine KI besser ist als all die anderen KI-Systeme, die es gibt.

Meine KI ist der Markt.

Schauen wir uns doch mal den Kurs einer beliebigen Aktie an. Warum wird diese Aktie zu genau diesem Kurs gehandelt? Weil aktuell eine gleichgroße Zahl von Käufern und Verkäufern glaubt, dass es sich lohnt, die Aktie genau zu diesem Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Sie treffen diese Entscheidung auf der Grundlage aller öffentlichen und nicht öffentlichen Informationen, die ihnen zu diesem Zeitpunkt vorliegen. Der Markt ist die größte Informationsverarbeitungsmaschine der Welt, die für jede an den öffentlichen Märkten gehandelte Aktie oder Anleihe einen Preis festlegt.

Die Preisfindung findet in einem Umfeld statt, in dem niemand weiß, was die Zukunft bringen wird. So gesehen sind die Märkte ein riesiges Modell, das die zukünftige Wertentwicklung von Aktien und Anleihen bestmöglich prognostiziert und diese Prognose laufend anpasst.

Trotz aller Verheißungen durch künstliche Intelligenz akzeptiere ich lieber Marktpreise als Kurse, die von einem Algorithmus vorgegeben werden. Große Sprachmodelle – die künstliche Intelligenz hinter Chatbots wie ChatGPT – sollen Texte verstehen und generieren, die so klingen, als wären sie von Menschen geschrieben. Als Prognosemodell für zukünftige Ergebnisse sind sie nicht gedacht.

Zwar können sie Szenarien auf Grundlage erlernter Muster erstellen; der Umgang mit unbekannten Faktoren oder Veränderungen in der realen Welt, die außerhalb ihrer Trainingsdaten liegen, fällt ihnen jedoch schwer. In diesem Sinne sind sie tatsächlich „künstlich“, wohingegen die Märkte aus echter, menschlicher Intelligenz und den Entscheidungen, Urteilen und Prognosen von vielen Millionen Marktteilnehmern bestehen.

Trotz aller Verheißungen durch künstliche Intelligenz akzeptiere ich lieber Marktpreise als Kurse, die von einem Algorithmus vorgegeben werden.

Natürlich können künstliche Intelligenz und Handelsalgorithmen bei der Ausführung von Transaktionen helfen. Es gibt jedoch keinen Grund zu der Annahme, dass KI in absehbarer Zeit die Art und Weise, wie die Menschen Aktienkurse beurteilen, grundlegend beeinflussen wird.

Der Markt ist äußerst komplex – so komplex, dass aufgrund der zahlreichen gleichzeitigen Einflüsse niemand genau weiß, wie sich eine bestimmte Information auf den Preis eines Wertpapiers auswirkt. Aber der Markt sorgt dafür, dass der Kurs einer Aktie oder Anleihe deren Wert so genau wie irgend möglich abbildet. Er ist kostenlos und für alle zugänglich – besser geht es eigentlich nicht.

Das ist nicht nur meine Meinung; für die Effizienz der Märkte gibt es zahlreiche Belege. Tatsächlich handelt es sich um eine Theorie, die bereits 50 Jahre alt ist und die sich in jedem Jahr mehr bestätigt. Googeln Sie mal „Markteffizienzhypothese“. Oder noch besser: Bitten Sie ChatGPT, sie zu erklären. Sie glauben mir immer noch nicht? Dann lassen Sie es mich mit einer anderen Frage versuchen: Glauben Sie, Sie finden einen Manager, der mithilfe von künstlicher Intelligenz regelmäßig den Markt schlagen kann? Nach Abzug der Gebühren wahrscheinlich nicht. Wenn ein solcher Manager tatsächlich eine fantastische KI hätte, die Aktienkurse besser vorhersagen kann als der Markt – warum sollte er diese Informationen mit Ihnen teilen?

Was bedeutet das für Anleger? Sie können gute Ergebnisse erzielen, ohne sich über diese Dinge Gedanken machen zu müssen. Schaut man sich die Daten der letzten knapp einhundert Jahre an, dann hat der US-Aktienmarkt jährlich eine Rendite von knapp zehn Prozent abgeworfen und damit die Inflation um sieben Prozent übertroffen.1 Das war vor und nach dem Aufkommen von Computern und der Entstehung des Internets so. Selbst vor und nach dem Zweiten Weltkrieg war es nicht anders. Ich gehe davon aus, dass es auch im Zeitalter der KI so bleiben wird. Denn unsere KI, der Markt, ist eine Schwarmintelligenz, die künstliche Intelligenz mit einschließt und diese übertrifft.

Ich will klar sagen: Ich begrüße die Innovation, die wir womöglich gerade erleben. In den vergangenen 50 Jahren meiner beruflichen Laufbahn konnte ich immer wieder beobachten, wie Menschen technologische Fortschritte nutzen, um ihr Unternehmen zu verbessern und neue Unternehmen aufzubauen. Wenn Sie in den gesamten Markt investieren, können Sie an der Entwicklung aller börsennotierten Unternehmen teilhaben. Und für den Fall, dass ich Sie immer noch nicht überzeugen konnte, habe ich ChatGPT gefragt: „Sollte ich dem Marktpreismechanismus vertrauen oder einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Modell, das Fehlbewertungen von Aktien und Anleihen zu identifizieren versucht?“

An dem Tag hat ChatGPT mir Folgendes geantwortet: „Im Allgemeinen ist es sicherer, sich auf den Marktpreismechanismus zu verlassen als auf ein KI-Modell, das Fehlbewertungen von Aktien und Anleihen zu erkennen versucht. Der Marktpreismechanismus beruht auf den Entscheidungen aller Marktteilnehmer und preist alle verfügbaren Informationen in die Wertpapierkurse ein. Für einzelne Anleger oder ein KI-Modell ist es daher schwierig, den Markt durch die Identifizierung von Fehlbewertungen dauerhaft zu übertreffen.“

Wenn Sie mir also nicht vertrauen, vertrauen Sie der KI, die sagt, dass Sie der KI nicht mehr vertrauen sollen als dem Markt.

Dieser Artikel ist ursprünglich in der Financial Times erschienen.

  1. In US-Dollar. Jährliche Rendite des S&P 500 Index, 1926 bis 2021. S&P-Daten © 2023 S&P Dow Jones Indices LLC, eine Tochtergesellschaft von S&P Global. Alle Rechte vorbehalten. Anleger können nicht direkt in Indizes investieren; die Wertentwicklung eines Index zeigt daher nicht die mit der Verwaltung eines tatsächlichen Portfolios verbundenen Kosten an.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Marktbericht für das 2. Quartal 2023

Nachdem die Bankenkrise im März ein wichtiges Thema an den Börsen war, traten diese Sorgen im Laufe des zweiten Quartals zunehmend in den Hintergrund. Im Brennpunkt stand für die Kapitalmärkte die Frage, ob, wann und wie stark die restriktive Geldpolitik der Notenbanken die Konjunktur in eine Rezession führen wird.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

Die kriselnde First Republic Bank wurde durch die US-Großbank JP Morgan übernommen, womit es in den USA gelang, eine Ausweitung der Bankenkrise zu verhindern. Im Mai lastete dann der politische Streit um die US-Staatsschuldenobergrenze auf den Börsen, auch wenn ein Kompromiss zwischen den Parteien, wie unzählige Male zuvor, als wahrscheinlich galt.

Tatsächlich wurde auch diesmal die Zahlungsunfähig­keit des größten Schuldners der Welt, der Vereinigten Staaten von Amerika, durch eine Anhebung der Schul­denobergrenze abgewendet. Die Aufmerksamkeit der Börsen konnte sich dann wieder den Themen Leitzinsen und Konjunktur zuwenden. Erwartungsgemäß erhöhten Anfang Mai die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen jeweils um 25 Basis­punkte. Die Fed Funds Rate erreichte mit nunmehr acht Zinserhöhungen seit März 2022 die Bandbreite 5,00 bis 5,25 Prozent.

Zudem bauen die Notenbanken in großem Umfang die in den vergangenen Jahren zur Stützung gekauften Be­stände an Staatsanleihen wieder ab, was den Märkten weitere Liquidität entzieht, das sogenannte Quantitative Tightening (QT). Zwar legte die US-Notenbank, wie mehrheitlich erwartet, im Juni eine Pause bei ihren Leit­zinserhöhungen ein. Allerdings bereitete sie die Kapital­märkte darauf vor, in diesem Jahr gegebenenfalls ihre Leitzinsen erneut zweimal anzuheben.

Die Europäische Zentralbank (EZB) pausierte dagegen nicht und erhöhte ihre Leitzinsen Mitte Juni noch einmal um je einen Viertel Prozentpunkt. Der Hauptrefinanzie­rungssatz erreichte damit erstmals seit 2008 wieder 4,0 Prozent. Der Spitzenrefinanzierungssatz lag seit Juni 2014 stets 25 Basispunkte darüber und wurde folgerich­tig auf 4,25 Prozent erhöht.

Umgekehrt erhalten Geschäftsbanken für ihre Guthaben bei der Zentralbank wieder 3,5 Prozent Zinsen. Dies ist die höchste Verzinsung seit 2001. Im Zinserhöhungszy­klus von 2005 bis 2008 hatte die EZB auch in der Spitze nicht mehr als 3,25 Prozent gezahlt. Trotzdem rechnen die Märkte damit, dass dieser Zinszyklus nochmal et­was höhere Leitzinsen bringen wird, denn auch die eu­ropäischen Zentralbanker erhöhten ihre Inflationspro­gnose und bereiteten die Märkte auf weitere Zinsschritte vor.

Renten, Währungen und Rohstoffe

Nachdem die wegweisende Rendite von US-Staatsan-leihen mit zehn Jahren Laufzeit Anfang März mit 4,09 Prozent den höchsten Stand seit November markiert hatte, waren die Zinsen unter dem Eindruck der Proble¬me im Bankensektor im März deutlich gefallen. In den ersten Apriltagen fiel die Rendite auf nur 3,25 Prozent – den tiefsten Stand seit September vergangenen Jahres. Dann setzte sich allerdings die Auffassung durch, dass die US-Notenbank in den nächsten Monaten wohl ihre Leitzinsen weiter erhöhen wird.

Die Rendite kehrte darauf in die Bandbreite von 3,3 bis 3,9 Prozent zurück. Zur Jahresmitte lag sie bei 3,82 Prozent – 33 Basispunkte höher als drei Monate zuvor, aber immer noch 6 Basispunkte tiefer als bei Jahresbe­ginn. Der Renditeaufschlag von Anleihen mit 30 Jahren Laufzeit wurde noch kleiner. Sie rentierten Mitte des Jahres mit 3,86 Prozent.

Auch europäische Anleihen konnten mehrheitlich nicht an die Kursgewinne aus der ersten Märzhälfte anknüp­fen. Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanlei­hen kletterte wieder und blieb in der vergleichsweise en­gen Bandbreite von 2,2 bis 2,5 Prozent. Sie beendete das Halbjahr bei 2,39 Prozent. Der Bund-Future ver­zeichnet für das zweite Quartal des Jahres einen klei­nen Rückgang um 1,8 Prozent (auf 133,7 Prozent).

Die unterschiedlichen Leitzinsentscheidungen von Fed und EZB lösten Mitte Juni an den Devisenbörsen eine Erholung des Euros gegenüber dem US-Dollar aus, weil der Zinsvorteil der US-Währung kleiner wurde. Ende Mai hatte ein Euro in der Spitze nur noch 1,063 US-Dol­lar gekostet, im Monatsverlauf dann zeitweilig 1,10 US-Dollar. Mit 1,09 US-Dollar pro Euro blieb der Wechsel­kurs aber in der seit den ersten Wochen dieses Jahres gültigen Bandbreite von 1,05 bis 1,11 US-Dollar. Für das zweite Quartal ergibt sich somit lediglich ein Anstieg des Euro um 0,6 Prozent und von 1,9 Prozent für das erste Halbjahr. Schwach zeigte sich aufgrund des wachsen­den Zinsnachteils der japanische Yen. Er verlor im zwei­ten Quartal gegen US-Dollar 8,6 Prozent.

Die Aufwärtsbewegung bei Kryptowährungen aus dem ersten Quartal setzte sich zunächst nur bis Mitte April fort. Bei etwas mehr als 30.000 US-Dollar markierte der Bitcoin den höchsten Stand seit dem Kursrutsch im Juni vergangenen Jahres. Im April wurden die Digitalwährun­gen dann von der Insolvenz der Kryp­tobörse Bittrex in den USA belastet. Zudem verunsi­cherte der weltgrößte Krypto-Handelsplatz Binance den Markt für Digitalwährungen mit der wiederholten Ausset­zung von Auszahlungen. Als die US-Börsenaufsicht SEC im Juni Klage gegen Binance einreichte, zogen Kunden daraufhin binnen 24 Stunden fast 780 Millionen US-Dollar ab. Tags darauf reichte die SEC auch gegen den Kryptobörsenbetreiber Coinbase eine Klage wegen Verstößen gegen das US-Wertpapierrecht ein, weil die SEC Kryptowährungen nach dem Proof of Stake-Ver­fahren (PoS) als Wertpapiere einstuft. Als daraufhin der Neobroker Robinhood ankündigte, PoS-Währungen wie Cardano und Solana zum Monatsende aus seinem An­gebot zu nehmen, führte das bei diesen Digitalwährun­gen zu Wertverlusten von über 20 Prozent. In der zwei­ten Junihälfte kam es dennoch zu einer Kurserholung, weil mehrere große Akteure aus der traditionellen Fi­nanzbranche bekanntgaben, weiter in Richtung Digital­währungen zu expandieren. Der Bitcoin beendete das zweite Quartal schließlich mit einem Zuwachs von 8,4 Prozent bei rund 30.440 US-Dollar.

Mit den Rohstoffpreisen ging es im zweiten Quartal überwiegend abwärts. Die Preise für ein Barrel Öl san­ken für die Sorten Brent und WTI um 5,5 bzw. 6,7 Pro­zent auf 75,32 bzw. 70,64 US-Dollar. Daraus ergibt sich für das zweite Quartal ein Rückgang um rund 6 Prozent. Die russische Ölsorte Urals notiert seit Inkrafttreten der internationalen Sanktionen wegen des Angriffskriegs ge­gen die Ukraine mit einem deutlichen Abschlag. Im April wurde die angestrebte Obergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel zwar zwischenzeitlich etwas überschritten, aber im Mai und Juni funktionierte sie wieder.

Der Kupferpreis sank im zweiten Quartal um knapp 7 Prozent und gab damit den Preisanstieg aus dem ers­ten Quartal wieder vollständig ab. Grund ist auch hier die schwächere Einschätzung der Weltkonjunktur im weiteren Jahresverlauf und im kommenden Jahr.Der Bloomberg Commodity Index sank im Berichtszeit­raum um 3,8 Prozent. Fallende Preise erlebten auch Edelmetalle. Der Goldpreis hatte vor allem im März von der Bankenkrise und der damit verbundenen Hoffnung auf ein Ende des Zinsanstiegs profitiert. Anfang Mai scheiterte aber der Versuch, einen Aufwärtstrend ober­halb der alten Rekordhochs auszubilden. Zwar erreichte der Goldpreis kurzzeitig 2.081 US-Dollar pro Unze. Wie schon in den Jahren 2020 und 2022 überwog aber auf diesem Preisniveau die Verkaufsneigung, sodass der Goldpreis in einen leichten Abwärtstrend geriet, der im Juni die 1.900-US-Dollar-Marke berührte.

Der Preis von 1.920 US-Dollar pro Unze zur Jahresmitte bedeutet für das zweite Quartal einen Rückgang um 2,5 Prozent. Weil aus Euro-Sicht der Dollar-Rückgang um 0,6 Prozent hinzukommt, ergibt sich in Euro ein Rück­gang um 3,1 Prozent auf 1.760 Euro je Unze. Die Rück­kehr der Zinsen gilt als wichtigster Belastungsfaktor für das zinslose Gold. Prozentual stärker fiel der Preisrück­gang bei den anderen Edelmetallen aus. Silber verlor im zweiten Quartal 5,4 Prozent auf 22,78 US-Dollar pro Unze, Platin 9,2 Prozent und Palladium sogar 16,0 Pro­zent.

Aktienmärkte

Die Sorgen um eine möglicherweise eskalierende Bankenkrise traten zunehmend in den Hintergrund. An ihre Stelle traten wieder Zins- und Konjunktursorgen. Die Aussicht auf zunächst noch weiter steigende Leitzinsen bei einer gleichzeitigen Schwäche der Wirtschaft bremste die Aktienmärkte. Positiv bleibt festzuhalten, dass Europas Wirtschaft deutlich besser durch den Winter kam als nach dem Bruch der Gaslieferverträge durch Russland 2022 befürchtet wurde.

Die Wallstreet honorierte schwächere Wirtschaftsdaten mit Kursgewinnen, weil damit die Hoffnung auf ein Ende der Fed-Leitzinserhöhungen größer wurde. Davon profi­tierten weiterhin die Aktien der großen Technologiekon­zerne, die seit Jahresbeginn einen größeren Teil ihrer Vorjahres-Kursverluste aufholen konnten. Unterbrochen wurde die Aufwärtsbewegung nur kurzzeitig, als sich der PC-Markt schwächer als erwartet entwickelte.

Die Veröffentlichung der Unternehmensergebnisse des ersten Quartals löste zwar bei vielen Aktien Kursreaktio­nen in die ein oder andere Richtung aus. So konnten die US-Großbanken hohe Gewinne vermelden. Größere Impulse für den Gesamtmarkt gingen davon aber nicht aus. Vielmehr konzentrierten sich Anleger auf relativ we­nige Technologie-Aktien, von denen sie sich auch bei ei­nem schwächeren Wirtschaftsumfeld Wachstum ver­sprechen.

Bevorzugt wurden insbesondere Aktien, die mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) in Verbindung ge­bracht werden. Der rasante technische Fortschritt in die­sem Bereich sorgte für Kursfantasie. Gute Quartalszah­len und ein starker Ausblick beim Chip-Designer NVIDIA übertrafen im Mai die Erwartungen des Marktes deutlich und lösten einen Kurssprung der Aktie aus. Im Juni überschritt der rechnerische Börsenwert des Unterneh­mens die Marke von einer Billion US-Dollar. Aufgrund des hohen Einflusses, den große Tech-Aktien wie Microsoft und Apple auf viele Aktienindizes haben, stie­gen diese weiter.

Die Masse der US-Aktien hat dagegen im laufenden Jahr kaum Kursgewinne vorzuweisen. Der S&P-500 schließt das zweite Quartal dank der großen Tech-Akti­en mit einem Plus von 8,3 Prozent ab, der Nasdaq-100-Index sogar mit 15,2 Prozent. Beim populären Dow Jo­nes Industrial Average fällt der Quartalszuwachs mit 3,4 Prozent auf 34.408 Zähler dagegen kleiner aus. Der US-Nebenwerteindex Russell-2000 schaffte im zweiten Quartal ein Plus von 4,8 Prozent.

An den europäischen Aktienbörsen setzte sich die Kurs­erholung im zweiten Quartal nur verlangsamt fort. Der Kursrückgang in der ersten Märzhälfte erwies sich als untergeordnete Korrektur, denn schon in der zweiten Monatshälfte waren diese Kursverluste in den meisten Fällen wieder aufgeholt. Im April erreichte der Euro-STOXX-50 erstmals wieder 4.400 Punkte und lag damit knapp unter den im November 2021 und Anfang 2022 erreichten Zehn-Jahres-Hochs. Für den europäischen Leitindex war das Quartal von einer Seitwärtsbewegung geprägt, denn oberhalb von 4.400 Punkten nahm die Verkaufsneigung vieler Anleger zu. Die Bereitschaft, noch in den Aktienmarkt einzusteigen, fiel dagegen ab. Letztendlich beendete der Euro-STOXX-50 das zweite Quartal mit einem Plus von 1,9 Prozent bei 4.399 Zäh­lern.

Dabei ist allerdings zu bedenken, dass dem Kursindex die Dividendenzahlungen vorenthalten werden, was bei einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent den Rück­stand gegenüber Performanceindizes erklärt, bei denen die Dividenden eingerechnet werden. So kommt der Deutschen Aktienindex (DAX) nur dank der zahlreichen im zweiten Quartal gezahlten Dividenden auf einen An­stieg von 3,3 Prozent. Der DAX näherte sich bereits im April der Marke von 16.000 Punkten, überwand sie im Mai und markierte im Juni bei 16.427 Zählern ein neues Rekordhoch.

Auffällig gut entwickelte sich weiterhin der griechische Aktienmarkt. Die volkswirtschaftlichen Rahmendaten haben sich nach der Staatsschuldenkrise deutlich ver­bessert und die griechischen Unternehmen entwickeln sich mehrheitlich gut. Der Athex Composite Index der Börse in Athen stieg im zweiten Quartal um 21,2 Pro­zent.

Außerhalb Europas zeigte der japanische Aktienmarkt auffallende relative Stärke. Angesichts seiner günstigen Bewertung, der Schwäche der japanischen Währung und verbesserter Aussichten für die japanische Wirt­schaft nahm das Interesse von Anlegern an japanischen Aktien deutlich zu. Der Nikkei-225-Index stieg vor allem im Mai deutlich, überwand dabei die Hochs der vergan­genen Jahre und erreichte mit über 33.000 Punkten den höchsten Stand seit 1990. Der Indexstand von 33.189 Zählern zur Jahresmitte bedeutet für das zweite Quartal ein Plus von 18,4 Prozent. Der besser strukturierte To­pix Index weist für den gleichen Zeitraum einen Zu­wachs von 14,2 Prozent aus.

Die chinesischen Aktienmärkte litten unter den nun wie­der schwächeren Konjunkturaussichten. Der Hang Seng Index verlor im zweiten Quartal 7,3 Prozent und der Hang Seng China Enterprise (HSCE) 7,8 Prozent. Bes­ser schnitten weiterhin die Börsen Seoul (Südkorea) und Taipeh (Taiwan) ab. Der südkoreanische KOSPI stieg im Berichtszeitraum um 3,5 Prozent und der Tai­wan Weighted Index um 6,7 Prozent. Der indische Akti­enmarkt verzeichnete nach der Konsolidierung im ers­ten Quartal nun wieder Kursgewinne. Der BSE Sensex der Börse in Mumbai lag im zweiten Quartal 9,7 Prozent höher.

Sehr differenziert blieb auch die Kursentwicklung an den Aktienmärkten Lateinamerikas. Die brasilianische Börse in Sao Paulo erlebte nach zwei Quartalen in Folge mit schwächerer Performance eine Erholungsrallye. Der brasilianische Bovespa-Index beendete das zweite Quartal mit einem Anstieg um 16,8 Prozent, während der mexikanische IPC Index auf der Stelle trat.

Die Aktienkurse der Goldminenbetreiber litten unter der Schwäche des Goldpreises. Der FT Goldmines Bran­chenindex verzeichnet im zweiten Quartal einen Rück­gang um 6,6 Prozent.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Dies war ein Test: So entwickeln Sie einen Anlageplan, an den Sie sich halten können

Erinnern Sie sich noch an den Dezember 2019? Die Wirtschaft brummte, Arbeitslosigkeit, Zinsen und Inflation hatten historische Tiefstände erreicht. Und was kam dann?

  • Eine Pandemie. Ende März lag der S&P 500 Index fast 20% unter seinem vorherigen Höchstwert.1
  • Doch gegen Ende desselben Jahres gaben Wissenschaftler die Entwicklung eines Impfstoffs bekannt, die Märkte setzten zu einer Rallye an.
  • Die Kurse der FAANG-Aktien stiegen und stiegen … bevor sie einen Großteil ihrer Gewinne wieder abgeben mussten.2
  • Meme-Aktien schossen in die Höhe … und landeten doch wieder auf dem Boden der Tatsachen.
  • Bitcoin und andere Kryptowährungen erreichten Rekordstände … und stürzten anschließend stark ab.
  • Die Inflation kletterte auf den höchsten Stand, den die meisten von uns je gesehen haben.3
  • Mit seinem Angriff auf die Ukraine löste Russland eine humanitäre Krise aus und verschärfte geopolitische Unsicherheiten.

Ich kenne niemanden, der das alles im Dezember 2019 vorausgesagt hätte. Aber was hätten Sie getan, wenn es doch jemand vorausgesagt hätte?

Was wäre, wenn diese Person Ihnen gesagt hätte, dass der Russell 3000 Index trotz all dieser Ereignisse in den kommenden drei Jahren eine durchschnittliche Rendite von 10% pro Jahr erzielen würde?4 Hätten Sie es geglaubt? Hätten Sie an Ihrem Portfolio festgehalten?

Denn genau das ist passiert. Eine Rendite von 10% pro Jahr. Das liegt verdammt nah an der langfristigen Durchschnittsrendite der Aktienmärkte im letzten Jahrhundert.5

Ich hoffe, Sie kommen zu dem Schluss, dass sich die Märkte nicht so einfach überlisten lassen. Eher sollten wir darauf vertrauen, dass sie ihre Aufgabe erfüllen und den menschlichen Erfindergeist richtig einpreisen, der jeden Tag in tausenden börsennotierten Unternehmen auf der ganzen Welt zu beobachten ist.

Was meine ich mit „Aufgabe erfüllen“? Als die Nachricht einer Pandemie die Märkte erreichte, preisten sie diese Nachricht ein und die Kurse fielen. Man kann es auch so ausdrücken: Als die Unsicherheit um März 2020 ihren Höhepunkt erreichte, erwarteten Anleger eine höhere Rendite, um ein Wertpapier zu kaufen. Als später klar wurde, dass die Welt Impfstoffe gegen das Virus entwickelt hatte, passten die Märkte ihre Erwartungen erneut an. Kurzfristig kommt es häufig zu erheblichen Kursausschlägen – nach oben wie nach unten. Portfolioanpassungen in diesen Phasen können gefährlich sein.

Die letzten drei Jahre waren ein guter Test: Haben Sie einen durchdachten Anlageplan, an den Sie sich halten können? Denken Sie einen Moment darüber nach, warum Sie getan haben, was Sie getan haben, und bereiten Sie sich auf das nächste Mal vor. Denn die nächsten drei Jahre könnten genauso ungewiss sein wie die letzten.

Erstens: Stellen Sie sicher, dass Ihr Anlageplan sinnvoll ist und im Einklang mit den Erkenntnissen der Finanzwissenschaft steht. Zweitens: Stellen Sie sicher, dass Ihr Plan realistisch und auf Ihre Lebensumstände abgestimmt ist. Auch der beste Plan nützt nichts, wenn Sie sich in schwierigen Zeiten nicht an ihn halten können. Erstellen Sie eine Asset-Allokation, die für Sie richtig ist. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit einem Anlageberater, der Ihnen helfen kann.

Ich habe mein Leben lang beobachtet, wie Menschen Probleme lösen und sich weiterentwickeln.

Ich mache keine Vorhersagen. Aber ich glaube an die Kraft des menschlichen Erfindungsreichtums, mit dem wir kontinuierlich neue Lösungen entwickeln und kleine wie große Probleme lösen können. Denn ich habe mein Leben lang beobachtet, wie Menschen Probleme lösen und sich weiterentwickeln.

Wir haben es im Kampf gegen Covid-19 gesehen: In Windeseile wurde Impfstoffe entwickelt, die jetzt weltweit verabreicht werden. Wir sehen es an den kontinuierlichen Fortschritten in der Gentherapie, die die Behandlung zahlreicher Krankheiten revolutioniert. Zu Beginn des Jahres 2023 sollten wir daher die richtigen Lehren aus den letzten drei Jahren ziehen. Stellen Sie einen Plan auf, an den Sie sich auch während kurzfristiger Marktschwankungen halten können, und setzen Sie diesen Plan um. So können Sie das langfristige Potenzial menschlichen Erfindungsreichtums für sich nutzen.


1. S&P Daten © 2022 S&P Dow Jones Indices LLC, eine Unternehmenssparte von S&P Global. Alle Rechte vorbehalten. Anleger können nicht direkt in einen Index investieren. Indexrenditen sind nicht repräsentativ für tatsächliche Portfolios und zeigen nicht die Kosten und Gebühren an, die mit einer tatsächlichen Anlage verbunden sind. Kursrückgang von 19,6% zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. März 2020.
2. Facebook-Muttergesellschaft Meta, Amazon, Apple, Netflix und die Google-Muttergesellschaft Alphabet.
3. Gwynn Guilford, „U.S. Inflation Hit 7% in December, Fastest Pace Since 1982”, Wall Street Journal, 12. Januar 2022.
4. In US Dollar. Russell 3000 Index Jahresrenditen Dezember 2019 bis November 2022. Copyright © FTSE Russell. Alle Rechte vorbehalten.
5. In US Dollar. Jährliche Rendite des S&P 500 Index, 1926 bis 2021. S&P-Daten © 2022 S&P Dow Jones Indices LLC, eine Unternehmenssparte von S&P Global. Alle Rechte vorbehalten. Anleger können nicht direkt in Indizes investieren, die Wertentwicklung eines Index zeigt daher nicht die mit der Verwaltung eines tatsächlichen Portfolios verbundenen Kosten an.

Text von David Booth Chairman and Founder

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Marktbericht für das 1. Quartal 2023

In der Erwartung, dass der Inflations- und auch der Zinsanstieg im weiteren Jahresverlauf beendet und sogar umgekehrt werden könnten, begann das Jahr mit Kursgewinnen an den Aktien- und Anleihemärkten. Im
Februar wurden diese Hoffnungen kleiner und im März wurde eine neue Bankenkrise zum beherrschenden Thema an den Kapitalmärkten.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

Die Kapitalmärkte beschäftigten sich in den ersten Wochen des neuen Jahres vor allem mit solchen Fragen, wie sich Konjunktur, Inflation und Zinsen weiterentwickeln. Seit Sommer des vergangenen Jahres hatte die Sorge um sich gegriffen, die Weltwirtschaft stehe vor einem starken Abschwung und viele Volkswirtschaften somit vor einer Rezession, also einer Phase von mindestens einem halben Jahr mit rückläufiger Wirtschaftsleistung. Nicht zuletzt die schnellen und weitreichenden Leitzinserhöhungen durch die Notenbanken befeuerten diese Befürchtungen.

Allerdings wurden Ängste, der Konjunkturabschwung führe in eine schwere Rezession, kleiner. Vor allem aus den USA und Japan kamen in den ersten Wochen des Jahres Signale für eine robuste Entwicklung. Und für China sollten aus dem plötzlichen Ende der strengen Lockdown-Politik positive Impulse erwachsen. In Europa zeichnete sich unterdessen ab, dass eine schwerere Energiekrise trotz des Gaslieferstopps aus Russland verhindert werden konnte. Die milde Witterung und Sparmaßnahmen ließen den Energieverbrauch zurückgehen.

Die mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen für Dezember entsprachen den vorherrschenden Erwartungen und lieferten deshalb kaum neue Impulse. Im Dezember lagen die Verbraucherpreise in den USA 6,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Kerninflationsrate fiel ebenfalls wie erwartet von 6,0 auf 5,7 Prozent. Erst in der dritten Woche des Jahres sorgten Daten zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen für Ernüchterung, zeigten sie doch eine Abschwächung der US-Konjunktur. Trotzdem erhöhte die US-Notenbank
Federal Reserve, kurz Fed, die Spanne für ihren wichtigsten Leitzins, die Federal Funds Rate, Anfang Februar um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 bis 4,75 Prozent. Dies war die achte US-Leitzinserhöhung seit März vergangenen Jahres, allerdings nicht die letzte. Auch die EZB-Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte und die Ankündigung weiterer Zinsschritte entsprachen den Erwartungen. Erst als die im Februar veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten gut ausfielen, führte das zu Kursverlusten an den Börsen, weil der starke Beschäftigungsanstieg für eine anhaltend hohe Inflation und damit weitere Zinserhöhungen sprach. Auch der in der ersten Monatshälfte steigende Ölpreis bestärkte Inflations- und Zinssorgen, zumal die US-Inflation für den Januar mit 6,4 Prozent bekannt gegeben wurde. Mehrheitlich war ein stärkerer Rückgang der Teuerung erwartet worden. Wichtige Vertreter der Notenbanken auf beiden Seiten
des Atlantiks machten deutlich, dass sie an ihrem Zinserhöhungskurs festhalten. Daraufhin gab es sowohl an den Anleihe- als auch an den Aktienmärkten Gewinnmitnahmen.

Im März wurde eine neue Bankenkrise zum beherrschenden Thema an den Kapitalmärkten. Trotzdem verzichteten weder die Fed noch die EZB auf weitere Leitzinserhöhungen.
Das Ziel der Inflationsbekämpfung werde nicht aufgegeben. Es wurde beteuert, das Bankensystem sei stabil und die Versorgung der Kreditinstitute mit Liquidität durch zusätzliche Maßnahmen gesichert. Die EZB erhöhte ihre Leitzinsen Mitte März um je 50 Basispunkte. Der Hauptrefinanzierungssatz stieg damit auf 3,5 Prozent. Er gilt als wichtigster Euro-Leitzins.
Zum Hauptrefinanzierungssatz können Geschäftsbanken den größeren Teil ihres Liquiditätsbedarfs bei der Zentralbank refinanzieren.

Der Spitzenrefinanzierungssatz stieg auf 3,75 Prozent und blieb damit, wie seit 2014 üblich, einen Viertelprozentpunkt höher. Der Einlagenzinssatz der EZB, mit dem sie Guthaben der Geschäftsbanken verzinst, wurde von 2,5 auf 3,0 Prozent angehoben. Wenige Tage später hob die Fed ihren Leitzins auf 4,75 bis 5,00 Prozent an. Und auch andere Notenbanken erhöhten ihre Leitzinsen zur Inflationsbekämpfung weiter, so die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf 1,5 Prozent und die Bank of England auf 4,25 Prozent.

Beiderseits des Atlantiks gibt es keine historischen Vorbilder für einen so raschen und starken Anstieg der Zinsen, zumal das Ausgangsniveau ungewöhnlich niedrig war. Die schnelle Abfolge größerer Zinserhöhungen stellt die Märkte vor eine bislang unbekannte Belastungsprobe.

Renten, Währungen und Rohstoffe

Durch Kursgewinne fiel die Rendite der als Maßstab geltenden US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit von 3,88 Prozent zum Jahreswechsel bis auf 3,37 Prozent Mitte Januar. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen widerspiegelt, stieg von 132,8 auf 140,6 Punkte. Im Februar erlebten die Rentenmärkte dann aber eine verlustreiche Gegenbewegung. Die Ankündigungen weiterer Zinserhöhungen ließen die zehnjährige US-Rendite bis Anfang März auf 4,09 Prozent steigen und den Bund-Future bis auf 131,5 Punkte fallen.

Mit dem Beginn der Bankenkrise kam es dann bis Mitte März zu einem Rückgang der Marktzinsen. So kehrte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen in die Bandbreite von 3,4 bis 3,6 Prozent zurück. Weil die raschen und in Summe hohen Leitzinserhöhungen als eine Ursache der Bankenkrise galten, rechnete der Markt damit, dass die großen Notenbanken nun das Tempo ihrer Leitzinserhöhungen zumindest verlangsamen würden, um die Stabilität des Finanzsystems nicht zusätzlich zu gefährden. Ende März lag die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen mit 3,49 Prozent 39 Basispunkte niedriger als zum Jahreswechsel. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank im ersten Quartal um 29 Basispunkte auf 2,28 Prozent. Der Bund-Future verzeichnet für die ersten drei Monate des Jahres per saldo ein Plus von 2,6 Prozent (auf 136,2 Prozent).

Die Devisenmärkte zeigten sich im ersten Quartal ohne dramatische Entwicklungen. Der US-Dollar schwächte sich unter kleineren Schwankungen gegen Euro um 1,3 Prozent auf 1,084 US-Dollar je Euro und gegen japanischen Yen um 1,4 Prozent auf 132,8 Yen je US-Dollar ab. Wie schon im vierten Quartal setzte sich damit die für 2023 erwartete Verlangsamung des US-Zinsanstiegs durch, womit der Zinsvorteil des US-Dollars gegenüber Euro und Yen kleiner werden dürfte.

Bei Kryptowährungen kam es im Januar nach der Veröffentlichung des Inflationsrückgangs zu Kursgewinnen, während die anderen Märkte wenig auf die US-Inflationszahlen für Dezember reagierten. Im März führten die Pleiten der kalifornischen Banken Silvergate und Silicon Valley Bank kurzfristig zu Kursverlusten bei Digitalwährungen. Silvergate stellte für viele Kryptobörsen wichtige Dienste wie Echtzeit-Zahlungen zur Verfügung. Die Silicon Valley Bank finanzierte vor allem Hightech-Start-up-Unternehmen. Der gemeinsame Gegenwert der inzwischen rund 23.000 verschiedenen Digitalwährungen sank kurzzeitig unter eine Billion US-Dollar, erholte sich aber deutlich, als die US-Behörden den vollständigen
Schutz der Kundeneinlagen bei den beiden Banken erklärten. Zudem half auch hier die Hoffnung auf eine weniger restriktive US-Geldpolitik. Letztendlich dürfte die Bankenkrise zur starken Kurserholung der Kryptowährungen maßgeblich beigetragen haben, weil diese sich originär als Alternative zum Finanzsystem der von Notenbanken gesteuerten Papierwährungen verstehen. Der Bitcoin-Wechselkurs stieg im ersten Quartal um 70 Prozent auf rund 28.100 US-Dollar.

An den Rohstoffmärkten blieb es vergleichsweise ruhig. Nachdem die Konjunktursorgen das Preisniveau im Sommer 2022 belastet hatten, veränderten sich die meisten Rohstoffpreise im ersten Quartal relativ wenig. Der Bloomberg Commodity Index fiel um 6,5 Prozent – vor allem wegen des Rückgangs beim Ölpreis. Ein Barrel der europäischen Ölsorte Brent kostete am Quartalsende mit knapp 80 US-Dollar 7,3 Prozent weniger als drei Monate zuvor. Der Kupferpreis setzte seine Erholung unter Schwankungen fort und kletterte im ersten Quartal um knapp 7 Prozent.

Bei den Edelmetallen konnte vor allem Gold von der Bankenkrise profitieren. Nachdem der Preis für eine Unze im Februar bis auf kaum mehr als 1.800 US-Dollar gesunken war, ging es angesichts der Sorgen um das Finanzsystem im März deutlich aufwärts. Für das erste Quartal ergibt sich ein Goldpreisanstieg um 8,0 Prozent auf 1.969 US-Dollar pro Unze. Der  Aufwärtstrend dürfte somit schon im April die Rekordhochs aus den Jahren 2020 und 2022 bei 2.070 bzw. 2.075 US-Dollar testen.

Für einen in Euro rechnenden Anleger fiel der Goldpreisanstieg wegen des schwächeren Dollars mit plus 6,6 Prozent auf 1.816 Euro pro Unze kleiner aus. Die anderen Edelmetalle konnten dagegen nicht von der Krise profitieren. Der Silberpreis veränderte sich auf Dollar-Basis kaum (auf 24,07 US-Dollar pro Unze) und sacke in Euro leicht ab. Platin verlor 6,6 Prozent auf 997,50 US-Dollar pro Unze und bei Palladium setzte sich der bereits im vierten Quartal beobachtete Rückzug der Investoren mit minus 18,1 Prozent auf 1.467 USDollar pro Unze fort.

Aktienmärkte

Die Aktienmärkte erlebten einen guten Jahresauftakt, konnten dann aber nur teilweise an die Gewinne aus den beiden Auftaktwochen des Jahres anknüpfen. So kam es im ersten Quartal zu einer Umkehr von Trends, die das Vorjahr geprägt hatten. Während Öl-Aktien unter dem fallenden Ölpreis litten (MSCI World Energie minus 3,3 Prozent), erholten sich Technologieaktien in der Hoffnung auf ein Ende der rigiden Geldpolitik der Notenbanken (MSCI World Technologie plus 20,4 Prozent). Auch der von großen US-Technologiekonzernen wie Alphabet (Google) und Meta (Facebook) geprägte Index für Telekommunikationsdienstleister erholte sich im ersten Quartal überdurchschnittlich (nämlich um 17,2 Prozent).

Während die Verlautbarungen einiger großer US-Tech-Konzerne, darunter Apple und Amazon, verhalten aufgenommen wurden, weil das hohe Umsatz- und Gewinnwachstum der vergangenen Jahre nicht gehalten werden kann, überraschte Meta Anfang Februar positiv.

Im März beendete die Bankenkrise in den USA die Existenz mehrerer kleinerer Banken und in Europa einer der beiden schweizerischen Großbanken. Die Credit Suisse wird mittels einer Übernahme durch ihre Konkurrentin UBS gerettet. Aus Sorge vor einer Ausbreitung der Bankenkrise zogen sich Anleger auch aus anderen Bankaktien zurück, was dem MSCI World-Index für Finanztitel einen Rückgang von 1,7 Prozent im ersten Quartal bescherte, während der Gesamtindex ein Plus von 7,2 Prozent schaffte.

Weil die Bankenkrise die Kreditbedingungen weiter verschärfen dürfte, wird von ihr eine dämpfende Wirkung auf die Konjunktur erwartet. Deshalb gaben Aktien aus konjunkturempfindlichen Sektoren bis zum Quartalsende einen Teil ihrer Kursgewinne wieder ab, beispielsweise Aktien aus der Rohstoffbranche. Beim MSCI Weltaktienindex für die Branche Grundstoffe verblieb ein Plus von 5,0 Prozent.

Der Dow Jones Industrial Average rutschte im März auf den tiefsten Stand seit Oktober und beendete das Quartal nur dank einer Kurserholung in der letzten Märzwoche lediglich 0,4 Prozent höher als zu seinem Stand am Jahreswechsel. Von der Hoffnung auf ein Ende der Leitzinserhöhungen getragen legte der Nasdaq-100-Index im Verlauf der drei Monate 20,5 Prozent zu und beendete das erste Quartal mit einem neuen Jahreshoch bei 13.181 Zählern – immerhin dem höchsten Wert seit August des Vorjahres. Die Masse der kleineren US-Aktien
vermochte dem kaum zu folgen. Der S&P-500-Index kommt für das erste Quartal auf ein Plus von 7,0 Prozent, der Nebenwerte-Index Russell-2000 nur auf plus 2,3 Prozent. Und der Nasdaq Biotech Index verzeichnet sogar einen Quartalsrückgang um 2,1 Prozent.

In der Breite erholten sich die europäischen Aktienmärkte noch stärker als US-Aktien. Der Euro-STOXX-50 fiel allerdings unter dem Eindruck der Bankenkrise zeitweilig auf die Marke von 4.000 Punkten zurück, nachdem Anfang März noch ein neues Jahreshoch bei 4.324 Zählern erreicht worden war. Nur knapp darunter, bei 4.315 Punkten, beendete der Eurozonen-Leitindex das erste Quartal mit einem Plus von 13,7 Prozent.

Ähnlich gut entwickelten sich der französische CAC-40 (plus 13,1 Prozent) und der deutsche DAX (plus 12,2 Prozent). Mit den Euro-Aktienmärkten nicht mithalten konnten die Aktienmärkte Großbritanniens und der Schweiz, wo die Leitindizes FTSE-100 bzw. SMI das Quartal nur mit Zuwächsen von 2,4 bzw. 3,5 Prozent beenden konnten. In beiden Fällen belastete die Bankenkrise den Markt schwer. Im Endergebnis blieb somit der paneuropäische STOXX-50-Index mit einem Plus von lediglich 7,9 Prozent auf 3.941 Zähler wieder hinter
dem Euro-STOXX-50 zurück.

An den asiatischen Aktienmärkten blieb die Entwicklung noch uneinheitlicher. Die Börse Tokio schüttelte das überraschende Zinssignal der japanischen Notenbank aus dem vorausgegangenen Quartal ab. Der Nikkei- 225-Index gewann im ersten Quartal 7,5 Prozent auf 28.042 Punkte und der repräsentativere Topix-Index legte um 5,9 Prozent zu.

Die chinesischen Aktienmärkte profitierten von der belebten Wirtschaft nach dem Ende der Lockdown-Politik. Nach den entsprechend begründeten Kursgewinnen, vor allem im vergangenen November, ging es im ersten Quartal langsamer voran. Der Hang Seng Index stieg im ersten Quartal um 3,0 Prozent und der Hang Seng China Enterprise (HSCE) um 3,8 Prozent. Der MSCI China weist für das erste Quartal ein Plus von 5,1 Prozent aus. Höhere Kursgewinne waren dank der Erholung der Hochtechnologie-Aktien an den Börsen Seoul (Südkorea) und Taipeh (Taiwan) zu verzeichnen. Der südkoreanische KOSPI stieg im Berichtszeitraum um 10,8 Prozent und der Taiwan Weighted Index um 12,1 Prozent. Am in den Vorjahren weit gestiegenen indischen Aktienmarkt gab es dagegen Kursrückgänge. Der BSE Sensex der Börse in Mumbai verlor im ersten Quartal per saldo 3,0 Prozent.

Sehr differenziert fiel auch die Kursentwicklung an den Aktienmärkten Lateinamerikas aus. Die brasilianischen Börse in Sao Paulo blieb das zweite Quartal in Folge deutlich hinter dem mexikanischen Aktienmarkt zurück. Der brasilianische Bovespa-Index beendete das erste Quartal mit einem Rückgang um 7,2 Prozent (MSCI Brazil minus 6,9 Prozent), während der mexikanische IPC Index 10,1 Prozent gewann.

Die Aktienkurse der Goldminenbetreiber profitierten weiterhin vom steigenden Goldpreis. Der FT Goldmines Branchenindex verzeichnet im ersten Quartal einen Anstieg um 11,2 Prozent.

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