Marktbericht für das 4. Quartal 2024

Im Berichtszeitraum zeigte vor allem der klare Wahlsieg der US-Republikaner unter Donald Trump Wirkung an den Märkten. Zusammen mit den US-Aktien und dem US-Dollar stiegen allerdings auch die Inflationserwartungen und Anleiherenditen in den USA. Außerhalb des Landes befürchtet man dagegen Handelsstreitigkeiten und Zollerhöhungen.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

Konjunktur und Arbeitsmarkt in den USA zeigten sich weiterhin in einer robusten Verfassung. Die sorgenvollen Blicke der Märkte galten eher den Wirtschaftsdaten aus China. So leidet die Volksrepublik weiterhin unter verschleppten Problemen. Hierzu zählen marode Staatskonzerne, fehlgeleitete Milliardensummen bei Wohnimmobilien und ein schwaches Konsumentenvertrauen. Überkapazitäten in der Industrie erhöhen das Angebot chinesischer Exporte auf den Weltmärkten, wogegen sich in den USA und in Europa zunehmend Widerstand organisiert, vor allem bei E-Automobilen.

Der klare Wahlsieg der Republikaner mit ihrem Kandidaten Donald Trump freute zwar die Wallstreet, löste international aber eine größere Angst vor Zollerhöhungen und Handelsstreitigkeiten aus. Zudem droht damit ein schon überwunden geglaubtes Problem in die USA zurückzukehren: Inflation. Sowohl die angekündigten Zölle als auch eine deutlich verschärfte Einwanderungspolitik würden viele Preise in den USA steigen lassen. Im Wahlkampf hatte Trump zwar versprochen, für fallende Preise zu sorgen. Dieses Wahlversprechen erklärte er aber bereits kurz nach der Wahl für unrealistisch.

Auch Trumps Ankündigung, das US-Staatsdefizit deutlich zu senken, wurde ihm von den Märkten mehrheitlich nicht geglaubt. So verzeichneten US-Staatsanleihen in Reaktion auf seine Wahl Kursverluste. Damit näherten sich die Anleiherenditen in den USA dem bislang höheren Zinsniveau am US-Dollar-Geldmarkt an, zumal die US-Notenbank Fed erwartungsgemäß ihren Leitzins sowohl im November als auch im Dezember um jeweils 25 Basispunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent senkte. Im Zinserhöhungszyklus von 2022 bis Mitte 2023 hatte sie den Leitzins über die Kapitalmarktzinsen hinaus angehoben, um die Inflation zu bekämpfen.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihre Leitzinsen im vierten Quartal den Erwartungen entsprechend zwei Mal um je einen viertel Prozentpunkt. Der Einlagezins, den die EZB an die Geschäftsbanken mit EZB-Guthaben zahlt, sank damit auf 3,00 Prozent. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können, wurde auf 3,15 Prozent gesenkt. Für 2025 rechnen die Märkte mit weiteren Zinssenkungen in der Eurozone. Ausmaß und Tempo von Leitzinssenkungen in den USA dürften allerdings geringer ausfallen. War der Markt zunächst noch von mindestens vier Leitzinssenkungen im Jahr 2025 ausgegangen, wurden am Jahresende nur noch zwei weitere Schritte um je 25 Basispunkte eingepreist.

Renten, Währungen und Rohstoffe

Die Anleihemärkte erlebten nach der guten Kursentwicklung im dritten Quartal nun Gegenwind. In Reaktion auf den Ausgang der US-Wahlen verzeichneten vor allem US-Staatsanleihen Kursverluste. Mitte September, als der Wahlausgang offen erschien, hatte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bei nur 3,6 Prozent einen unteren Wendepunkt markiert. Mit der Erwartung und anschließenden Bestätigung des Trump-Wahlsiegs stieg die Rendite im November bis auf 4,5 Prozent.

Als die US-Notenbank schließlich im Dezember die Erwartungen an weitere Leitzinssenkungen reduzierte, näherten sich die Anleiherenditen ihrem Jahreshoch aus dem April, das bei 4,74 Prozent gelegen hatte. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen kletterte bis auf 4,64 Prozent und beendete das Jahr bei 4,57 Prozent. Dies bedeutet für das vierte Quartal einen Anstieg um 0,77 Prozentpunkte.

An den europäischen Rentenmärkten fiel der Renditeanstieg im Endergebnis weniger stark aus, weil auf die Kursverluste aus dem Oktober eine Erholung im November folgte, bevor im Dezember auch diesseits des Atlantiks die Anleiherenditen wieder kletterten. Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit lag am Jahresende mit 2,36 Prozent aber nur 0,23 Prozentpunkte höher als drei Monate zuvor. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen an der Terminbörse angibt, verzeichnete im vierten Quartal einen Kursrückgang um gut ein Prozent (auf 133,4 Punkte).

An den Devisenmärkten lieferte die Aussicht auf nicht so stark fallende US-Zinsen einen Grund für einen Anstieg des US-Dollars. Dieser brach gegenüber dem Euro aus der seit Anfang 2023 gültigen Bandbreite von 1,045 bis 1,125 US-Dollar je Euro aus. Der größer als erwartete Zinsvorteil des US-Dollars führte die US-amerikanische Währung mit zeitweilig nur 1,02 US-Dollar für einen Euro in Richtung der Eins-zu-Eins-Parität zum Euro. Der Wechselkurs von 1,035 US-Dollar pro Euro am Jahresende bedeutet einen Anstieg um 7,1 Prozent im vierten Quartal. Gegenüber dem japanischen Yen verteuerte sich die US-Währung sogar um 9,3 Prozent auf 157 Yen pro US-Dollar.

Kryptowährungen profitierten stark vom Trump-Wahlsieg. Zwar hatte Trump den Bitcoin früher als „Betrug“ bezeichnet, aber im Wahlkampf eine 180-Grad-Wende vollzogen. Im Sommer hatte sich der Republikaner auf einer Bitcoin-Konferenz selbst zum „Bitcoin-Präsidenten“ gekürt und angekündigt, die USA zum „Krypto-Zentrum des Planeten“ zu machen. Dazu versprach Trump, das regulatorische Umfeld für Kryptowährungen zu lockern. Zudem hatte Trump mehrfach erklärt, eine seiner ersten Amtshandlungen als US-Präsident werde es sein, den Chef der Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, wegen dessen „Kryptofeindlichkeit“ zu feuern. Trump kündigte überdies an, eine nationale Reserve in Bitcoin anzulegen.

Der Bitcoin sprang deshalb in Reaktion auf den Wahlsieg über sein bisheriges Rekordhoch aus dem Frühjahr und kletterte im Dezember erstmals über 100.000 US-Dollar. Die älteste und bekannteste Kryptowährung beendete das Jahr schließlich bei rund 93.400 US-Dollar, was gegenüber Ende September einen Anstieg um 48 Prozent bedeutet. Andere Digitalwährungen konnten prozentual deutlich stärker zulegen, darunter XRP von Ripple, die früher unter Regulierungswünschen der SEC besonders gelitten hatte.

Die Rohstoffmärkte zeigten sich im vierten Quartal vergleichsweise wenig volatil. Der Ölpreis stabilisierte sich nach dem Rückgang in den Vormonaten und beendete das Quartal rund dreieinhalb Prozent höher bei knapp 71 US-Dollar für ein Barrel der US-Ölsorte WTI und bei knapp 74 US-Dollar für die Nordsee-Ölsorte Brent.

Der Goldpreis setzte seinen Anstieg auf neue Rekordhöhen bis Ende Oktober fort. Mit 2.790 US-Dollar pro Unze wurde eine neue Höchstmarke aufgestellt. In der ersten Novemberhälfte gab es eine scharfe Gegenbewegung bis 2.537 US-Dollar. Möglicherweise waren aus Sorge um mögliche Unruhen in den USA nach den Wahlen Goldpositionen eingegangen worden, die anschließend wieder aufgelöst wurden. In den letzten Wochen des Jahres dürfte die Ankündigung verlangsamter US-Zinssenkungen eine Rückkehr in den Aufwärtstrend verhindert haben. Zum einen verteuert ein steigender US-Dollar aus Sicht anderer Währungen Gold, das international gegen US-Dollar gehandelt wird.

Zum anderen sind verzinsliche Anlagen umso attraktiver gegenüber dem zinslosen Gold, je höher die Zinsen bleiben. Letztendlich lag der Goldpreis am Jahresende mit 2.624 US-Dollar fast wieder genau da, wo er drei Monate zuvor gelegen hatte. In Euro ergibt sich allein aufgrund des gestiegenen US-Dollars ein Plus von gut 7 Prozent auf rund 2.535 Euro pro Unze.
Silber scheiterte mit dem Versuch einer Aufholjagd. Zwar wurde im Oktober mit 34,86 US-Dollar pro Unze vorübergehend der höchste Preis seit 2012 erreicht. In den letzten Wochen des Jahres sackte der Silberpreis schließlich wieder ab und beendete das Jahr bei knapp 29 US-Dollar pro Unze und damit 7,2 Prozent tiefer als Ende September. Platin und Palladium verloren mit Preisrückgängen von 7,5 und 8,9 Prozent noch mehr. Der Kupferpreis kehrte angesichts der schwachen Weltkonjunktur in die Nähe seines Sommertiefs unter 9.000 US-Dollar pro Tonne zurück. Der Bloomberg Commodity Index verzeichnet für den Berichtszeitraum, stabilisiert durch den Ölpreis, zum Quartalsultimo ein Minus von 1,5 Prozent.

Aktienmärkte

An den US-Aktienmärkten war der Auftakt in das vierte Quartal zunächst von Gewinnmitnahmen geprägt, zumal sorgenvolle Blicke immer wieder einer möglichen Eskalation des Nahost-Konflikts und der russischen Aggression gegen die Ukraine galten. Zudem tauchten wiederholt Bedenken auf, dass die Erwartungen an weitere US-Zinssenkungen und an die chinesischen Konjunkturprogramme überzogen sein könnten.
Die KI-Chip-Aktie Nvidia erreichte trotzdem neue Rekordhöhen, womit der Börsenwert des Unternehmens dreieinhalb Billionen US-Dollar erreichte. Nachdem die Berichtssaison mit guten Geschäftsergebnissen von Großbanken wie JP Morgan begonnen hatte, verfehlten allerdings der Mikrochip-Maschinen-Hersteller ASML, der Luxusgüter-Konzern LVMH und der US-Krankenversicherer UnitedHealth die Erwartungen, was auch andere Aktien der jeweiligen Branche belastete.
Die Mikrochip-Branche stabilisierte sich angesichts eines guten Ausblicks des größten Chipherstellers der Welt, TSMC aus Taiwan. Der Streamingdienst Netflix konnte viele Neukunden gewinnen, bei denen Werbung geschaltet wird, was der Aktie zu neuen Rekordkursen verhalf und Tech-Aktien weiter stabilisierte. Viel Aufmerksamkeit zog die volatile Tesla-Aktie auf sich. Zunächst überzeugten die Pläne zur Einführung selbstfahrender Taxen den Markt nicht, dann überraschte der Automobilhersteller mit einer erfolgreichen Senkung seiner Produktionskosten positiv. Schließlich profitierte die Tesla-Aktie von der Nähe des Tesla-Chefs Elon Musk zum designierten US-Präsidenten Donald Trump.
Dessen klarer Wahlsieg löste den sogenannten Trump Trade aus. Ähnlich wie der „Trump Jump“-Kurssprung bei seiner Wahl 2016 stiegen die Aktienkurse in Erwartung weiterer Steuersenkungen und Deregulierungen für Unternehmen. Diesen Wahlkampfversprechungen steht allerdings das Risiko einer wieder höheren Inflation gegenüber, denn sowohl die angekündigte Massenabschiebung von Ausländern als auch massive Zollerhöhungen würden das Lohn- und Preisniveau in den USA steigen lassen.
Der Dow Jones Industrial Average erreichte Anfang Dezember einen neuen Rekordstand bei 45.073,6 Zählern und der S&P-Index berührte erstmals in seiner Geschichte die Marke von 6.100 Punkten. Die von großen Technologie-Aktien geprägten Nasdaq-Indizes setzten ihren Anstieg im Dezember zunächst noch fort. So er-reichte der Nasdaq-100 mit 22.133 Zählern einen neuen Höchststand, bevor die US-Notenbank die gute Stimmung beendete, als ihr Präsident die Erwartung von Leitzinssenkungen im kommenden Jahr deutlich dämpfte. Der Dow Jones beendete das Jahr schließlich bei 42.544 Punkten, was für das vierte Quartal nur ein Mini-Plus von plus 0,5 Prozent bedeutet. Beim S&P-500 verblieb mit dem Schlussstand 5.881,6 Zähler ein Zuwachs von 2,1 Prozent, beim Nasdaq-100 immerhin ein Quartalsgewinn von 4,7 Prozent auf 21.012 Indexpunkte.
Nach dem Trump-Wahlsieg taten sich angesichts der angekündigten „America First“-Politik die Aktienmärkte außerhalb der USA eher schwer mit Kursgewinnen. Der europäische Leitindex Euro-STOXX-50 verlor bis Mitte November unter dem Eindruck der Trump-Wahl gegen-über seinem Jahreshoch bei 5.122 Zählern aus dem April rund 9 Prozent bis auf 4.700 Punkte. Als Verlierer der geopolitischen Entwicklung gelten insbesondere deutsche Automobilhersteller, die bislang viele hochmargige Modelle in den USA und in China verkauften.
Aber auch andere Branchen würden unter Handelskonflikten mit höheren Zöllen leiden. Der DAX konnte seinen Rückgang besser begrenzen – vor allem dank eines fortgesetzten Aufwärtstrends der hoch gewichteten Aktie des Softwareherstellers SAP. Im Dezember erreichte der DAX sogar erstmals die Marke von 20.000 Punkten und beendete das Jahr mit 19.909 Zählern nicht viel tiefer. Für das vierte Quartal bedeutet das einen Anstieg um 3,0 Prozent. Dass die große Mehrheit der Aktien schlechter abschnitt als die von wenigen großen Konzernaktien geprägten Leitindizes, zeigt ein Blick auf die Nebenwerteindizes. Der MDAX verzeichnet für das vierte Quartal einen Verlust von 4,7 Prozent, der SDAX einen Rückgang um 3,2 Prozent.
Der japanische Aktienmarkt zeigte im Berichtszeitraum eine abwartende Seitwärtsbewegung. Der Nikkei-225-Index setzte seine Pendelbewegung in der Bandbreite zwischen 37.600 und 40.400 Punkten fort. Unterstützend wirkte dabei die Abschwächung des japanischen Yen, die der japanischen Exportwirtschaft hilft. So gab es kurz vor dem Jahresende in Tokio nochmal steigende Aktienkurse, womit der Nikkei-225-Index im vierten Quartal auf ein Plus von 5,2 Prozent auf 39.895 Zähler kommt und der Topix auf einen ganz ähnlichen Anstieg um 5,3 Prozent.
Nachdem Maßnahmen der chinesischen Zentralbank People‘s Bank of China (PBoC) in der zweiten Septemberhälfte eine Kursrallye an den chinesischen Aktienmärkten ausgelöst hatten, setzen Gewinnmitnahmen ein und ein Großteil der Kursgewinne ging wieder verloren. Anleger vermissten eine Konkretisierung der Maßnahmen. So sackte der Hang Seng Index der Börse in Hongkong, der in der Spitze der Kursrallye Anfang Oktober 23.240 Zähler erreicht hatte, wieder bis auf rund 19.000 Punkte ab. Der Index beendete das Quartal bei 20.060 Zählern mit einem Verlust von 2,8 Prozent. Auch am indischen Aktienmarkt, der bis Ende September hohe Kursgewinne verzeichnet hatte, konnte das erreichte Kursniveau nicht gehalten werden. Der Sensex-30 Index der Bombay Stock Exchange beendete das Quartal mit einem Verlust von 7,3 Prozent. Der koreanische Aktienmarkt litt nicht nur unter den Sorgen um die internationalen Handelsbeziehungen, sondern auch unter der Regierungs- und Verfassungskrise im Land. Der Aktienkurs des Schwergewichts Samsung Electronics fiel auf den tiefsten Wert seit der Corona-Pandemie 2020. Der KOSP-Index der Börse Seoul beendete das Quartal mit einem Verlust von 7,5 Prozent.
Dass der Goldpreis seinen Anstieg ab November nicht mehr fortsetzte, belastete die Aktien der Goldminenbetreiber. Gleichzeitig stiegen aber deren Förderkosten stärker als erwartet, so beim Branchenprimus Newmont, dessen Quartalszahlen bereits im Oktober für Enttäuschung sorgten. Der FT Goldmines Branchenindex verzeichnete für den Berichtszeitraum einen Rückgang um 18,3 Prozent.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Wie Präsidentschaftswahlen die Märkte (nicht) beeinflussen

In den USA wird wieder einmal ein neuer Präsident gewählt. Der Ausgang ist ungewiss, doch an Meinungen und Prognosen wird es in den Wochen vor der Wahl nicht mangeln. Und in Finanzkreisen dürfte eine Diskussion über möglichen Auswirkungen auf die Märkte unvermeidlich sein. Aber: Sollten Wahlen wirklich langfristige Anlageentscheidungen beeinflussen?

Wir raten Anlegern davon ab, als Reaktion auf politische Entwicklungen von ihrem Plan abzuweichen, um Verluste zu vermeiden oder Renditen zu erzielen. Dazu ist es hilfreich, sich Märkte als leistungsstarke Maschine zur Verarbeitung von Informationen vorzustellen: Millionen von Anleger platzieren tagtäglich Orders im Wert von vielen Milliarden US-Dollar. Aus diesen Transaktionen leiten sich Marktpreise ab, die die Erwartungen aller Marktteilnehmer in aggregierter Form widerspiegeln. Und deshalb ist es so schwer, Fehlbewertungen zu finden.1

Darüber hinaus zeigen Aktienmarktdaten, die bis ins Jahr 1926 zurückreichen, dass sich die Renditen in Wahlmonaten in der Regel nicht wesentlich von den Renditen in anderen Monaten unterscheiden. Abbildung 1 zeigt, wie häufig bestimmte monatliche Renditen (ausgedrückt in 1%-Intervallen) eines marktweiten US-Aktienindex von Januar 1926 bis
Dezember 2023 vorkommen. Jeder horizontale Strich steht für einen Monat, jeder vertikale Balken zeigt die Summe der Monate, in denen die Indexrendite innerhalb einer
bestimmten 1%-Spanne lag. (Zum Beispiel enthält der höchste Balken alle Monate, in denen die Rendite zwischen 1 und 2% betrug.) Die blauen und roten horizontalen Linien
bilden die Monate ab, in denen eine Präsidentschaftswahl stattfand; in roten Monaten gewann ein Republikaner das Rennen um das Weiße Haus, in blauen ein Demokrat. Wie
man erkennt, sind die Renditen in Wahlmonaten über das gesamte Diagramm verstreut, ein klares „Parteienmuster“ ist nicht erkennbar.

Viele Präsidenten, kein Muster Verteilung der monatlichen Renditen des S&P 500 Index, Januar 1926 bis Dezember 2023

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Angaben in USD. Die Striche, die die Renditen für einen bestimmten Monat darstellen, werden in jeder Spalte in
aufsteigender Reihenfolge der Rendite angeordnet, sodass die höchste Rendite innerhalb dieses Bereichs oben steht. S&P-
Daten © 2024 S&P Dow Jones Indices LLC, eine Unternehmenssparte von S&P Global. Alle Rechte vorbehalten. Anleger
können nicht direkt in einen Index investieren. Die Wertentwicklung dieser Indizes zeigt nicht die mit der Verwaltung
eines tatsächlichen Portfolios verbundenen Kosten an.


 

Es ist verständlich, dass Anleger nach einem Zusammenhang zwischen dem Ausgang der Präsidentschaftswahlen und der Entwicklung der Aktienmärkte suchen. Doch Aktionäre investieren in Unternehmen, nicht in eine politische Partei, und Unternehmen entwickeln Produkte und Dienstleistungen für Ihre Kunden, um zu wachsen – unabhängig davon,
wer Präsident wird.

Seit Jahrzehnten belohnen die Aktienmärkte disziplinierte Anleger, egal ob ein Republikaner oder ein Demokrat im Weißen Haus sitzt (auf Englisch). Es ist unwahrscheinlich, dass Anleger Mehrrenditen erzielen können, indem sie auf einen bestimmten Wahlausgang setzen. Vielmehr laufen sie Gefahr, mit einer solchen Strategie kostspielige Fehler zu machen. Vieles spricht für eine beständige Asset-Allokation. Anders ausgedrückt: Anleger sollten einen langfristigen Plan entwickeln und sich an diesen Plan halten.


1. Die Ergebnisse aktiver Fondsmanager lassen bezweifeln, dass Anleger dauerhaft Fehlbewertungen finden können. Für weitere
Informationen zu diesem Thema siehe Fama und French (2009), „Luck versus Skill in Mutual Fund Performance“.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Was Gesundheitsvorsorge und Finanzplanung gemeinsam haben

Jedes Jahr gehe ich zur Vorsorgeuntersuchung – immer in dieselbe Praxis. Es ist fast schon ein Ritual geworden: Die Atmosphäre ist ruhig, das medizinische Team effizient und freundlich, und der Arzt, der die Ergebnisse erklärt, bleibt stets sachlich und beruhigend. Am Ende dieses Termins gehe ich meist mit einem guten Gefühl nach Hause. Alles in Ordnung, denke ich, abgesehen von ein paar kleinen Punkten, die vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit verdienen – vielleicht, nicht müssen.
Doch die innere Ruhe hält selten lange.....

Meistens schleicht sich ein Gedanke ein: Ein kleines Symptom, das ich kaum beachtet habe, aber das sich nicht ignorieren lässt. Ehe ich mich versehe, konsultiere ich Dr. Google, der meine Symptome prompt zu einem ernsten Problem aufbauscht. Die Sorge wächst, die Fantasie überschlägt sich – bis ich endlich wieder beim Arzt sitze. Dort löst sich die Befürchtung in Luft auf: Einfache Erklärung, harmlose Diagnose.

Was hat das mit der Finanzwelt zu tun?

Gesundheitsschreck trifft Finanzkrise

Eine jährliche Vorsorgeuntersuchung erinnert an ein strukturiertes Beratungsgespräch zur Finanzplanung: Daten werden gesammelt, analysiert und in einem sicheren Rahmen besprochen. Am Ende sollen Sie mit dem beruhigenden Gefühl herausgehen, dass Ihre Finanzen auf Kurs sind – ähnlich wie nach dem Arztbesuch für die Gesundheit.

Doch auch in der Finanzwelt gibt es den „Gesundheitsschreck“. Plötzliche Marktrückgänge oder unerwartete Lebensereignisse können sich bedrohlich anfühlen. Wie bei gesundheitlichen Ängsten folgen oft impulsive Reaktionen: Panik, die den Blick trübt und zu überhasteten Entscheidungen führt. Eine Kurskorrektur sieht aus wie ein Crash, und ohne professionelle Einschätzung erscheinen Situationen oft viel schlimmer, als sie tatsächlich sind.

Beratung als Anker in stürmischen Zeiten

Ob in der Medizin oder der Finanzwelt – Ängste verzerren die Wahrnehmung und überlagern rationale Entscheidungen. Professionelle Beratung hilft, diese Emotionen einzuordnen und klug zu handeln. So wie ein Arzt erklärt, dass Symptome harmlos sind, kann ein Berater die Perspektive zurechtrücken und an die langfristigen Pläne erinnern.

Natürlich hat Angst auch einen Zweck: Sie macht aufmerksam und motiviert, sich mit wichtigen Themen zu beschäftigen. Wenn wir diese Energie in die richtigen Bahnen lenken, können wir positive Gewohnheiten schaffen – sei es durch gesundheitliche Vorsorge oder eine nachhaltige Finanzplanung.

Fazit: Vertrauen statt Panik

Egal, ob es um Ihre Gesundheit oder Ihre Finanzen geht – der Schlüssel zu Ruhe und Sicherheit liegt in regelmäßiger Vorsorge und fachkundiger Beratung. Sie ist das Gegengift zu Überforderung und verhindert, dass Ängste zu unnötigen Fehlern führen.

Denken Sie daran: Selten sind die schlimmsten Befürchtungen so real, wie sie sich anfühlen. Vertrauen Sie dem Plan, bleiben Sie ruhig, und setzen Sie auf Expertise – für Ihre Gesundheit und Ihre finanzielle Zukunft.

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Marktbericht für das 3. Quartal 2024

Die Begeisterung der Aktienmärkte für das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ließ im dritten Quartal nach. Sorgen um die hohe Bewertung dieser Aktien im Speziellen, um die Weltkonjunktur im Allgemeinen und die mögliche Eskalation von Kriegen führten zu hohen Kursschwankungen, als die Märkte Anfang August auf eine Leitzinserhöhung in Japan reagierten. Letztendlich stabilisierten die Notenbanken in Europa, den USA und
in China mit einer Lockerung ihrer Geldpolitik die Lage.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

Obwohl der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, zuvor einer raschen Leitzinssenkung noch eine Absage erteilt hatte, starteten die Kapitalmärkte in dieser Frage zuversichtlich in das zweite Halbjahr. Positive Impulse gingen zunächst vom Arbeitsmarktbericht und dann vom Rückgang der Inflation aus. Doch bevor es im September tatsächlich zur ersten US- Leitzinssenkung seit viereinhalb Jahren kam, mussten die Börsen Anfang August noch kurze, aber heftige Turbulenzen überstehen.

Die japanische Notenbank erhöhte ihren Leitzins überraschend um 0,15 Prozentpunkte. Nach vielen Jahren einer sehr lockeren Geldpolitik signalisierte dieser kleine Schritt eine folgenschwere Veränderung für sogenannte Carry Trades. Die schrumpfende Zinsdifferenz zum USDollar und zum Euro ließ den Wechselkurs des japanischen Yen steigen. Die bislang sehr günstige Kreditaufnahme in Yen wurde somit gleich zweifach teurer. Zum einen durch höhere Zinskosten bei Yen-Krediten und zum anderen durch den Wechselkurs, wodurch für den gleichen Yen-Betrag mehr US-Dollar oder Euro zurückgezahlt werden.

Viele Jahre lang war die Carry-Trade-Strategie erfolgreich. Sie bestand darin, sich in Japan zu günstigen Konditionen Geld zu leihen und höher rentierlich in anderen Währungsräumen, etwa den USA, zu investieren. Ein Teil der bestehenden Carry Trades wurde umgehend aufgelöst. Das traf insbesondere auf die Fälle zu, in denen schon Nachschussforderungen für stark gehebelte Positionen ausgelöst wurden. Aber die Lage stabilisierte sich rasch. Dazu dürfte die Aussicht auf die erste Leitzinssenkung durch die amerikanische Notenbank entscheidend beigetragen haben.

Die US-Inflationsrate sank erstmals seit Jahren unter die Drei-Prozent-Marke. Das internationale Notenbanker-Treffen in Jackson Hole bestätigte vor diesem Hintergrund die Hoffnung der Kapitalmärkte auf eine Lockerung der Geldpolitik. Fed-Präsident Powell sagte, dass die Zeit für sinkende Leitzinsen gekommen sei.

Am 12. September gab die Europäische Zentralbank (EZB) wie erwartet bekannt, ihre Einlagefazilität um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent zu senken. Dies ist der Zinssatz, den Geschäftsbanken auf ihre Guthaben bei der Zentralbank erhalten. Deutlicher fielen mit jeweils 60 Basispunkten (auf 3,65 bzw. 3,90 Prozent) die Zinssenkungen bei den Refinanzierungssätzen aus, zu denen sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können.

Am 18. September gab auch die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt. Die erste Zinssenkung seit viereinhalb Jahren fiel mit einem halben Prozentpunkt hoch aus, was die Kapitalmärkte mit Kursgewinnen quittierten. Im März 2020 hatte die Fed angesichts der Corona-Pandemie zweimal ihren Leitzins gesenkt und dann für zwei Jahre unverändert belassen. In den Jahren 2022 und 2023 folgten dann 11 Leitzinserhöhungen, um die Inflation wieder einzudämmen.

Renten, Währungen und Rohstoffe

Die Anleihemärkte zeigten sich bei rückläufiger Inflation in Erwartung von Leitzinssenkungen im Quartalsverlauf freundlich. Festverzinsliche Papiere mit hoher Bonität profitierten als sogenannter sicherer Hafen vom sprunghaften Anstieg der Risikoaversion Anfang August. Die wegweisende Rendite von US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit stand Ende September bei 3,80 Prozent und war während des Quartals erstmals seit Juni 2023 wieder unter diese Marke gesunken. Gegenüber der Jahresmitte ergibt sich ein Renditerückgang von 4,33 Prozent um 0,53 Prozentpunkte. Noch im April dieses Jahres hatten US-Staatsanleihen in der Spitze gut 4,7 Prozent Rendite erreicht. Auch an den europäischen Rentenmärkten gab es im Berichtszeitraum Kursgewinne, vor allem im Juli. Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit sank im dritten Quartal um 0,36 Prozentpunkte auf 2,13 Prozent. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen an der Terminbörse angibt, verzeichnete im dritten Quartal einen Anstieg von 131,5 auf 134,9 Punkte.

An den Devisenmärkten schwächte die zunehmende Erwartung einer spürbaren Zinssenkung in den USA den US-Dollar. Der zuvor gewachsene Zinsvorteil gegenüber dem Euro wird dadurch etwas kleiner. Im August fiel die US-Währung gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung auf neue Jahrestiefs. Erst die Marke von 1,12 US-Dollar pro Euro erwies sich als tragfähig. Schon seit Anfang 2023 pendelt der Wechselkurs in der vergleichsweise engen Bandbreite zwischen 1,045 und 1,125 US-Dollar pro Euro. Der Wechselkurs von 1,114 US-Dollar Ende September bedeutet für das dritte Quartal einen Euro-Anstieg um 4,0 Prozent.

Wichtiger war die deutliche Trendwende beim japanischen Yen. Bis zur Jahresmitte hatte sich die japanische Währung auffallend schwach gezeigt und erst Anfang Juli mit 162 Yen neue Rekordtiefs gegenüber dem USDollar erreicht. Eine kleine Zinserhöhung der Bank of Japan (BoJ) löste eine rasante Gegenbewegung aus. Nicht wenige Carry Trades mit Kreditaufnahme in Yen wurden aufgelöst, was mit Yen-Käufen verbunden war. Im September reichten zeitweilig 140 Yen, um einen US-Dollar zu erwerben, der tiefste Stand seit Mitte 2023. Der Wechselkurs 143,71 Yen pro US-Dollar Ende September bedeutet für das dritte Quartal eine Aufwertung des Yen um 10,7 Prozent.

Unter der Auflösung von Carry Trades Anfang August litten auch Kryptowährungen. So fiel der Bitcoin vom JuliHoch von 70.000 US-Dollar kurzzeitig bis knapp unter
50.000 US-Dollar, kehrte dann aber rasch in die Bandbreite 55.000 bis gut 70.000 US-Dollar zurück. Letztendlich veränderte sich der Wert des Bitcoins im dritten
Quartal kaum: ein Plus von rund einem Prozent in USDollar, ein Minus von rund drei Prozent in Euro.

An den Rohstoffmärkten zeigte sich im dritten Quartal eine gegenläufige Bewegung von Öl und Gold. Weil sich die Sorgen um eine Unterbrechung der Ölexporte aus dem Nahen Osten nicht bewahrheiteten und sich die chinesische Konjunktur schwach zeigte, fiel der Ölpreis im dritten Quartal um rund 16 Prozent auf 68 US-Dollar für ein Barrel der US-Ölsorte WTI und 72 US-Dollar für die Nordsee-Ölsorte Brent.

Nachdem der Goldpreis im zweiten Quartal seinen Anstieg zuvor in einer Seitwärtsbewegung konsolidiert hatte, setzte sich der Aufwärtstrend im dritten Quartal wieder kraftvoller fort. Gold profitierte dabei weiterhin von den geopolitischen Konflikten sowie Notenbankkäufen und den fallenden Zinsen. Nachdem Anleger schon in den vergangenen Monaten das hohe Preisniveau für Gewinnmitnahmen bei ihren Goldinvestments genutzt hatten, ließ das Angebot von dieser Seite nach. Der September wurde mit neuen Rekordpreisen bei 2.635 US-Dollar pro Unze beendet, ein Anstieg gegenüber der Jahresmitte um 13,2 Prozent. In Euro verbleibt davon aufgrund des gefallenen US-Dollars ein Plus von 8,9 Prozent bei einem Stand von 2.366 Euro pro Unze.

Die stärker von industrieller Nachfrage bestimmten Preise für Silber, Platin und Palladium konnten hier weiterhin nicht mithalten. In US-Dollar stieg der Silberpreis zwar um 6,8 Prozent, der Preis von Palladium aber nur um 2,6 Prozent und Platin verlor sogar 1,7 Prozent. Der Kupferpreis setzte unter dem Eindruck der schwachen Weltkonjunktur bis Anfang August den Preisrückgang fort und stabilisierte sich schließlich im Verlauf des Quartals. Vor allem der aufkommenden Hoffnung für die chinesische Wirtschaft verdankte Kupfer einen kleinen
Preisanstieg um drei Prozent für das dritte Quartal. Der Bloomberg Commodity Index verzeichnet für den Berichtszeitraum belastet vom Ölpreis ein kleines Minus von 0,7 Prozent.

Aktienmärkte

Zum Auftakt des zweiten Halbjahres setzten die US-Aktienmärkte ihre Rekordjagd fort. Mehrheitlich erreichten die Aktien der Magnificent Seven-Konzerne zunächst neue Höchstkurse, so Apple, Microsoft, die Google-Holding Alphabet, Amazon und der Social-Media-Konzern Meta Platforms. Aber auch die mehrheitlich auf den Heimatmarkt konzentrierten US- Nebenwerte waren stärker nachgefragt. Der Russell-2000-Index für US-Nebenwerte, der im gesamten ersten Halbjahr nur 1,1 Prozent gestiegen war, machte in der ersten Julihälfte einen
Sprung um gut 10 Prozent. Damit erreichte der Nebenwerte-Index den höchsten Stand seit 2021, jedoch keine neuen Rekorde. Für das Kalenderquartal verblieb beim Russell-2000 ein Anstieg um 8,8 Prozent, womit US-Nebenwerte erstmals seit Langem die großen Standardwerte schlagen konnten.

Umschichtungen erfolgten zeitweilig zulasten von Technologie-, Mikrochip- und KI-Aktien. Zudem drückte ein fehlerhaftes Software-Update des IT-Sicherheitsunternehmens Crowdstrike auf die Stimmung, weil es weltweit zu Ausfällen von IT-Systemen kam. Im August enttäuschten die Quartalsberichte von Amazon und Intel die Erwartungen, was bei diesen Aktien mit prozentual zweistelligen Kursverlusten quittiert wurde.

Mit Spannung fieberten die Aktienmärkte den Quartalsergebnissen des KI-Chipherstellers Nvidia entgegen. Weil auch dieser in einigen Punkten die sehr hohen Erwartungen enttäuschte, musste der Aktienkurs wieder einen prozentual zweistelligen Rückschlag hinnehmen. Zudem kehrten Anfang September die Sorgen um eine mögliche Überbewertung der KI- Geschäftsmodelle nochmals zurück. Neben Nvidia gerieten auch andere Aktien der Mikrochip-Branche unter Druck, darunter insbesondere Broadcom. Dann aber profitierte die Stim-
mung für US-Technologie-Aktien von der Ankündigung einer Kooperation des Datenbank-Spezialisten Oracle mit dem Cloud-Dienst von Amazon, sodass sich der Sektor wieder stabilisieren konnte.

An der Wallstreet kletterte der Dow Jones Industrial Average erstmals in seiner langen Geschichte über 42.000 Zähler und der S&P-500-Index über 5.700 Punkte. Ein Wert von 42.330 Zählern Ende September bedeutet für den Dow Jones einen Anstieg im dritten Quartal um 8,2 Prozent. Der S&P-500-Index schaffte einen Anstieg von 5,5 Prozent. Der Nasdaq-100-Index eroberte zwar die Marke von 20.000 Punkten zurück, erreicht mit einen Quartalszuwachs von 1,9 Prozent auf 20.061 Zähler aber nicht sein Rekordhoch aus dem Juli bei 20.691 Punkten.

Die europäischen Aktienmärkte setzten im Juli zunächst die im April begonnene Seitwärtsbewegung fort. Der Euro-STOXX-50 suchte dabei Unterstützung im Bereich von gut 4.800 Punkten, verletzte diese Marke jedoch bei den Turbulenzen von Anfang August. Vorübergehend fiel der Leitindex der Eurozone auf 4.474 Punkte und erholte sich schnell wieder bis auf rund 5.000 Punkte. Der neuerliche Rückschlag Anfang September bei 4.733 Zählern konnte bis zum Quartalsende mit einem Wert von 5.000,5 Punkten per Ende September wieder aufgeholt werden. Dies bedeutet für das Quartal ein Plus von 2,2 Prozent. Der deutsche Aktienindex DAX entwickelte sich ähnlich. Der Rückschlag von Anfang August reichte bis auf 17.025 Zähler. Schließlich profitierten deutsche Aktien stärker von den erhofften Konjunkturstimuli in China. Der DAX konnte damit neue Rekordwerte über 19.400 Punkte erreichen und beendete das Quartal bei 19.325 Zählern mit einem Plus von 6,0 Prozent.

In Japan kletterte der Nikkei-Index in den beiden ersten Juliwochen kraftvoll auf ein neues Rekordhoch von 42.427 Indexpunkten. Treiber waren die guten Vorgaben der Wallstreet und die Schwäche der japanischen Währung. Beim Außenwert des Yen kam es im Verlauf des Julis zu einem Bruch des steilen Abwärtstrends. Die folgende Aufwertung der eigenen Währung verhinderte einen weiteren Anstieg der japanischen Aktienkurse, weil dies die Rahmenbedingungen für die japanische Exportwirtschaft verschlechterte. Der Nikkei-225-Index erlitt Anfang August den zweitgrößten Tagesverlust seiner Geschichte. Kurzzeitig fiel der Nikkei bis auf 31.156 Zähler und erholte sich dann im Laufe des Augusts. Der Wert von 37.920 Punkten Ende September bedeutet für das dritte Quartal einen Rückgang um 4,2 Prozent. Der Topix Index verlor 5,8 Prozent.

An den chinesischen Aktienbörsen setzte sich zunächst die Schwäche aus dem Vormonat fort. Die Konjunkturaussichten hatten sich weiter eingetrübt, was weit über China hinaus die Aktienmärkte belastete. Dass die chinesische Zentralbank im Juli ihre Zinsen überraschend senkte, sorgte eher für Verunsicherung als für Unterstützung. Erst die von anderen Maßnahmen zur Geldversorgung begleiteten Leitzinssenkungen im September führten zu einem Freudensprung an den chinesischen Börsen. Ziel der People‘s Bank of China (PBoC) ist es
vor allem, den schwächelnden Immobilien- und Finanzsektor des Landes zu stabilisieren.

Das umfangreiche Maßnahmenpaket umfasst neben Zinssenkungen auch eine Kapitalspritze für die sechs größten Geschäftsbanken des Landes. In Hongkong sprang der Hang Seng Index binnen weniger Tage um rund 20 Prozent nach oben, sodass das Quartal mit einem Plus von 16,4 Prozent beendet werden konnte. Weltweit verzeichneten die zuvor von ihrem großen China-Geschäft belasteten Unternehmen, darunter Luxusgüter- und Pkw-Hersteller, eine Erholung ihrer Aktienkurse.

Der indische Aktienmarkt, der im Juni vom Wahlergebnis profitiert hatte, verlor im Juli an Dynamik und litt unterdurchschnittlich unter den Turbulenzen von Anfang August. Dabei konnte er im Quartalsverlauf neue Rekordhöhen erreichen. Der BSE Sensex 30 Index verzeichnet für das Quartal einen Anstieg um 6,7 Prozent.

Noch stärker als im zweiten Kalenderquartal profitierten die Aktien der Goldminenbetreiber im dritten Quartal vom steigenden Goldpreis. Der FT Goldmines Branchenindex verzeichnet für den Berichtszeitraum einen Anstieg um 23,5 Prozent.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Das Kinderfest im Neuland-Park

Einladung anlässlich des Weltkindertags 2024 unter dem Motto "70 Jahre Weltkindertag - Mit Kinderrechten in die Zukunft"

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„A Night at the Opera“ oder wie Sie Innovation in Ihrem Unternehmen fördern können

Was bedeutet das Wort „Innovation“ für Sie? Wenn ich Menschen diese Frage stelle, erhalte ich als Antwort häufig „neue Erfindungen“, „bahnbrechende Technologien“ oder „wissenschaftliche Durchbrüche“. Als Sinnbild des innovativen Geistes gilt vielen Steve Jobs, aufgrund seiner theatralischen Produktpräsentationen ebenso wie aufgrund der Technologien selbst.

Fast jeder sieht in Innovation einen schöpferischen Akt. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit diesem Thema. Immer wieder fasziniert mit dabei die Frage, warum sich einige Innovationen durchsetzen und Erfolg haben während andere, eigentlich ebenso großartige Ideen sich nie durchsetzen. Und mir ist klar geworden, dass Innovation neben
kreativer Schöpfung noch zwei weitere Komponenten hat: Umsetzung und Annahme

WIE „BOHEMIAN RHAPSODY“ ZUM HIT WURDE

Lassen Sie mich an einem Beispiel erläutern, was ich damit meine. Im Jahr 1975 veröffentlichte die Rockband Queen ihr Album A Night at the Opera mit einem der legendärsten Songs der Rockgeschichte: Bohemian Rhapsody. Mit einer Länge von knapp sechs Minuten widersprach er allen Konventionen der Popmusik, insbesondere der weitverbreiteten Überzeugung, dass radiotaugliche Songs nicht länger als drei Minuten sein dürfen. Die Plattenfrma von Queen weigerte sich sogar, den Titel als Single zu veröffentlichen, weil sie befürchtete, dass kein Radiosender ihn spielen würde.

In dem eigenwilligen Radio-DJ Kenny Everett fand er jedoch einen begeisterten Fan. Everett spielte den Song immer wieder in seiner Show – und verhalf ihm so zum Durchbruch. Bohemian Rhapsody schaffte es schließlich an die Spitze der britischen Charts und konnte sich dort nicht weniger als neun Wochen lang halten.1 Der Schlagzeuger von Queen, Roger Taylor, sagte später, dieser Hit habe Queen von der Championship in die Premier League des Rock befördert.

Aus der Geschichte von Bohemian Rhapsody können wir viel über Innovation lernen. Erdacht wurde der Song von Freddy Mercury, dem kreativen Genie von Queen. Doch ohne die anderen Mitglieder der Band, ihren Produzenten und den Tontechniker wäre er nie gespielt und aufgenommen worden. Und ohne Kenny Everett hätten Millionen von Hörern vielleicht nie von seiner Existenz erfahren. Die drei Elemente – Innovation, Umsetzung und Annahme – wirkten also zusammen und führten letztlich zum Erfolg.

EINE NEUE ART DER VERMÖGENSANLAGE

In der Geldanlage ist es nicht anders. In den Sechzigerjahren stellte Eugene Fama mit seiner Kapitalmarktforschung an der Universität von Chicago die Konventionen der Wall
Street in Frage. Seine innovative Arbeit und die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler haben gezeigt, dass es praktisch unmöglich ist, den Markt durch Wertpapierauswahl
oder Markt-Timing dauerhaft zu übertreffen. Seine grundlegenden Ideen führten später zur Entwicklung eines neuen Anlageprodukts: dem Indexfonds. Damit Famas Ideen
jedoch in der Praxis funktionieren konnten, brauchte es ein engagiertes Team, das sie umsetzt. In den frühen Siebzigerjahren leitete John „Mac“ McQuown bei der Wells
Fargo Bank das Projekt zur Entwicklung des weltweit ersten Indexfonds. Andere Unternehmen sprangen auf den Zug auf und brachten ihre eigenen Versionen dieser kostengünstigen und leicht zugänglichen Anlagelösungen auf den Markt.

Inspiriert von Famas Forschungen und seiner Zeit an der Seite von McQuown beim Projekt „Indexfonds“ gründete David Booth im Jahr 1981 Dimensional Fund Advisors, um wissenschaftliche Forschung systematisch für die Entwicklung von praxistauglichen Anlagestrategien zu nutzen. Einige Jahre später kam dann der Berater Dan Wheeler ins
Unternehmen und ebnete mit seinem enthusiastischen Einsatz für diese neue Art der Vermögensanlage den Weg für Dimensional in den Beratermarkt.

Im Lebenszyklus jeder großen Innovation gibt es „Early Adopters“, also Menschen, die eine neue Idee frühzeitig annehmen. Ihre Bedeutung kann man kaum überschätzen. In
gewisser Weise tragen diese Pioniere vielleicht das größte Risiko, denn mit ihrem Vertrauen in unkonventionelle Ideen setzen sie oft ihren Ruf und ihre Karriere aufs Spiel.
Die Finanzberater, die sich diese neue Art der Geldanlage trotz Skepsis und bisweilen sogar Feindseligkeit frühzeitig zu eigen gemacht haben, haben maßgeblich zu ihrer
Verbreitung beigetragen.

DIE „EARLY ADOPTERS“ IHRES BERATUNGSANGEBOTS

Diese Beispiele zeigen, wie Ideen in so unterschiedlichen Welten wie Rockmusik und Fondsmanagement zu einem globalen Erfolg werden können. Natürlich drängt sich an
dieser Stelle die Frage auf, wie sich die Kombination aus Innovation, Umsetzung und Annahme auf kleinere Firmen anwenden lässt, zum Beispiel auf Beratungsunternehmen.
Die Antwort: Genauso.
Ob Sie ein neues Unternehmen gründen, ein neues Leistungsversprechen für Ihre Kunden formulieren oder Ihre Marke neu aufsetzen – dies alles sind Beispiele für kreative
Prozesse. Für Erfolg müssen Sie jedoch sehr viel Zeit und Energie in die Umsetzung investieren, zum Beispiel in die Auswahl der richtigen Technologie oder Plattforminfrastruktur für die Prozesse Ihres Unternehmens, in die Suche nach den passenden Partnern für die Umsetzung der Finanzpläne Ihrer Kunden oder bei der
Einstellung der richtigen Mitarbeiter. Innovation und Umsetzung sind entscheidend für den Aufbau eines erstklassigen Beratungsunternehmens, doch ohne Kunden, die Ihnen
ihr Vertrauen schenken, sind Kreativität und Energie nutzlos. Und für diese „Early Adopters“ steht sogar noch mehr auf dem Spiel: ihr zukünftiges fnanzielles Wohlergehen.

A Night at the Opera ist ein großartiges Album, doch die anderen elf Titel der Platte kennen wohl nur eingefleischte Queen-Fans. Bohemian Rhapsody zeichnet sich durch
die einzigartige Mischung aus Innovation, Umsetzung und Annahme aus und macht A Night at the Opera damit zu einem einzigartigen Album. Dieselbe Idee können Sie auf
Ihr Unternehmen anwenden, wenn Sie sich von der Konkurrenz abheben wollen. Seien Sie kreativ und bauen Sie Ihr Unternehmen auf, so gut Sie es nur können. Vor allem
jedoch: Suchen Sie die Kunden, die Ihren Service annehmen und mit Begeisterung für Ihr Unternehmen werben. So schaffen Sie es vielleicht an die Spitze der Charts.


1. Nach dem Tod von Freddie Mercury hielt sich „Bohemian Rhapsody“ weitere fünf Wochen auf Platz 1 der britischen Charts

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Drei häufige Anlagefehler

Viele Anleger verwalten ihr Portfolio zu Beginn in Eigenregie, doch mit steigenden Einkommen und einem wachsenden Vermögen werden auch ihre Anforderungen größer und die Herausforderungen komplexer. Fehlentscheidungen, die im Alleingang schnell passieren, können sich dann als kostspielig erweisen. Nachstehend betrachten wir drei häufige Fehler, die zulasten der Rendite gehen und Anleger nervös machen können:

1. TIMING-VERSUCHE

Wer einen Abschwung am Aktienmarkt befürchtet, gerät schnell in Versuchung, sein Aktienportfolio einfach aufzulösen, um Verlusten vorzubeugen. Vorhersagen, in welche Richtung sich die Märkte bewegen, und Prognosen zum richtigen Zeitpunkt für Käufe und Verkäufe sind jedoch nichts anderes als ein Ratespiel. Tatsächlich drohen Anlegern unter Umständen deutliche Vermögenseinbußen, wenn sie nur eine kurze Phase hoher Kursgewinne verpassen.
Das veranschaulicht zum Beispiel das nachstehende Diagramm. Aus einer hypothetischen Anlage in den MSCI World Index, einer diversifizierten Aktien-Benchmark, von 1.000 Euro wären über einen zehnjährigen Anlagehorizont von 2014 bis Ende Dezember 2023 2.847 Euro geworden. Was aber, wenn Sie Ihr Portfolio zum falschen Zeitpunkt aufgelöst hätten? Wenn Sie die beste Woche, den besten Monat, die besten drei oder die besten sechs Monate verpasst hätten? Dann wäre Ihr Portfolio am Ende deutlich weniger wert gewesen.

Was passiert, wenn Sie die besten aufeinanderfolgenden Handelstage verpassen? Gesamtrendite des MSCI World Index, 2014 bis 2023

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

In EUR. Zu Illustrationszwecken. Das Datum der besten Performance entspricht dem Ende des Zeitraums (30. März 2020 für die beste Woche; 14. April 2020 für den besten Monat; 18. Juni 2020 für die besten drei Monate; und 15. September 2020 für die besten sechs Monate). Die Rechenbeispiele für „verpasste aufeinanderfolgende Spitzentage“ beruhen auf einem hypothetischen Portfolio, das am Ende des Vortags vor den jeweiligen aufeinanderfolgenden Spitzentagen vollständig aufgelöst wird; am Ende dieses Zeitraums werden die Barmittel jeweils erneut vollständig in den MSCI World Index (Nettodiv., Euro) investiert. Die Angaben zum Wachstum von 1.000 Euro sind rein hypothetisch; sie setzen die Wiederanlage von Erträgen und keine Transaktionskosten oder Steuern voraus. Die Daten dienen nur zur Veranschaulichung und sind kein Richtwert für eine bestimmte Anlage. MSCI-Daten © MSCI 2024, alle Rechte vorbehalten.

Anstatt sich an Vorhersagen von Kursauf- und abschwüngen zu versuchen, können Anleger ihr Portfolio global diversifizieren. Wenn sie dann einfach an ihrem Portfolio festhalten, können sie Renditen abschöpfen, wann und wo auch immer sie auftreten.

2. DEN SCHLAGZEILEN FOLGEN

Kursrekorde und mediale Aufmerksamkeit können bestimmte Aktien besonders begehrt machen – so zum Beispiel die als Magnificent 7 bekannten großen US-Technologieunternehmen
Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, NVIDIA und Tesla, die viele Anleger deshalb in ihrem Portfolio übergewichten. Wie jedoch die nachstehende Grafik zeigt, können viele Aktien ihr hohes Wertwachstum nicht beibehalten, wenn sie erst einmal in die Top 10 der größten US-Aktien aufgestiegen sind. Im Durchschnitt werfen Aktien, die den Markt auf dem Weg in die Top 10 abhängen konnten, nach Erreichen dieses Ziels keine Mehrrenditen mehr ab.

Aktien auf dem Weg nach oben und danach Durchschnittliche annualisierte Mehrrenditen von US-Unternehmen vor und nach dem ersten Jahr ihres Aufstiegs zu einem der zehn größten USUnternehmen, 1927 bis 2023

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Diese Informationen dienen lediglich zu Informationszwecken und sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten Wertpapiers zu verstehen.

Ein Balkendiagramm, das die durchschnittliche annualisierte prozentuale Mehr- und Minderrendite von Aktien 10, 5 und 3 Jahre vor sowie 3, 5 und 10 Jahre nach ihrem Aufstieg in die Top 10 der größten Unternehmen anzeigt. 10 Jahre zuvor beträgt das Plus 11,8%. 5 Jahre zuvor beträgt das Plus 20,0%. 3 Jahre zuvor beträgt das Plus 27,2%. 3 Jahre danach beträgt
das Plus 0,5%. 5 Jahre danach beträgt das Minus 0,9%. 10 Jahre danach beträgt das Minus 1,5%. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Diese Informationen dienen lediglich zu Informationszwecken und dürfen nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten Wertpapiers interpretiert werden. Vergleich zum Fama/French Total US Market Research Index. Angaben in USD. Quelle: Berechnungen von Dimensional auf Grundlage von Daten von CRSP. Einschließlich aller US- Stammaktien ohne REITs. Die größten Aktien werden am Ende eines jeden Kalenderjahres durch Sortierung der zulässigen US-Aktien nach Marktkapitalisierung ermittelt. Der Markt ist definiert als der Fama/French Total US Market Research Index. Die zehn größten Unternehmen werden anhand ihrer Marktkapitalisierung ermittelt. Die Renditen nach der Aufnahme in die Top 10 der größten Aktien werden ab dem Beginn des ersten Kalenderjahres nach Aufnahme in die Top 10 ermittelt. Die annualisierte Überschussrendite entspricht der Differenz der annualisierten Durchschnittsrendite zwischen der Aktie und dem Markt über einen Zeitraum von drei, fünf und zehn Jahren vor und nach der ersten Einstufung einer Aktie als Top 10 per Jahresende. Die annualisierten Drei-, Fünf- und Zehnjahresrenditen werden für Unternehmen berechnet, für die Renditedaten für den gesamten Drei-, Fünf- bzw. Zehnjahreszeitraum vorliegen. Die Anzahl der Unternehmen, die in die Ermittlung der Mehrrenditen vor (nach) dem Aufstieg in die Top 10 einbezogen wurden, beträgt 44 (56) für den Dreijahreszeitraum, 43 (54) für den Fünfjahreszeitraum und 35 (49) für den Zehnjahreszeitraum.

Welche Lehren lassen sich aus diesem Ergebnis ziehen? Anstatt eine Handvoll Aktien zu kaufen, die in der Vergangenheit den Markt dominiert haben, können Anleger einfach in zahlreiche Aktien investieren, zum Beispiel über einen Fond oder einen ETF. Durch eine globale, markt- und sektorübergreifende Diversifizierung kann das Gesamtrisiko eines Portfolios reduziert werden; gleichzeitig können Anleger so das Renditepotenzial zukünftiger Spitzenunternehmen ausschöpfen.

3. INVESTIEREN NACH DEM RÜCKSPIEGELPRINZIP

Bei der Auswahl eines Fonds orientieren sich Anleger häufig an der Wertentwicklung der Vergangenheit und hoffen, dass die Spitzenfonds von heute auch die Spitzenfonds von morgen sein werden. Die Frage ist: Gelingt ihnen das? Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass die meisten Fonds, die in einem 5-Jahreszeitraum zu den besten 25% am Markt gehörten, diese Position in den darauffolgenden fünf Jahren nicht verteidigen konnten. Nur etwa jeder fünfte Aktienfonds hielt sich in der Spitzengruppe, unter den Anleihenfonds war es nur rund jeder dritte. Die Lehre daraus: Die Wertentwicklung der Vergangenheit verrät wenig über die künftigen Renditen eines Fonds.

Prozentsatz der Spitzenfonds, die ihre Position halten konnten

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

WARUM SICH EIN BERATER BEZAHLT MACHEN KANN

Wenn Sie die oben genannten Fehler vermeiden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre langfristigen Ziele erreichen werden. Doch wer sein Portfolio in Eigenregie verwaltet, muss auch alle Probleme allein bewältigen. Im Gegensatz dazu kann ein qualifizierter Berater mit Fachwissen und viel Erfahrung dabei helfen, bessere Finanzentscheidungen zu treffen.

Die potenziellen Vorteile einer Zusammenarbeit mit einem Berater gehen jedoch weit über die Vermeidung von Fehlentscheidungen hinaus: Ein Berater kann für Sie eine diversifizierte, wissenschaftlich fundierte Anlagestrategie entwickeln, die auf Ihre langfristigen Ziele und Ihr Risikoprofil abgestimmt ist, und Ihnen im Auf und Ab der Märkte zur Seite stehen. Langfristiger Vermögensaufbau setzt Disziplin voraus. Ein erfahrener Spezialist als Begleiter an Ihrer Seite kann dafür sorgen, dass Sie auf Kurs bleiben.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Marktbericht für das 2. Quartal 2024

Auch im zweiten Quartal war an den Kapitalmärkten die Verschiebung der erwarteten Leitzinssenkungen in den USA ein zentrales Thema. An den Aktienmärkten sorgte unterdessen die Künstliche Intelligenz (KI) weiterhin für Kursfantasie.

Konjunktur, Inflation und Leitzinsen

Konjunktur und Arbeitsmarkt in den USA präsentierten sich insgesamt robust. Die hohe Beschäftigung führt bei geringer Arbeitslosigkeit zu steigenden Löhnen und versorgt die US-Privathaushalte mit Kaufkraft. Dies verhindert allerdings einen schnelleren Rückgang der Inflation. Mehrere führende US-Notenbanker, darunter Fed-Präsident Jerome Powell, erteilten raschen Leitzinssenkungen eine Absage. Powell sprach von mangelnden Fortschritten im Kampf gegen die weiterhin zu hohe Inflation. Deshalb könne es angemessen sein, die Leitzinsen für längere Zeit auf dem jetzigen Niveau von 5,25 bis 5,5 Prozent zu halten. Laut Powell müssten die Währungshüter zuversichtlicher sein, dass die Inflation auf die Zielgröße von zwei Prozent sinke, bevor sie die Leitzinsen senken. Die Kerninflationsrate für den März brachte mit 3,8 Prozent sogar einen Anstieg. Für den Mai sank diese ohne Energie- und Lebensmittelpreise berechnete Inflationsrate auf 3,4 Prozent und die Gesamtinflationsrate auf 3,3 Prozent, was wieder Hoffnungen auf Leitzinssenkungen im weiteren Jahresverlauf machte.

Anders sieht es in Europa aus. Diesseits des Atlantiks ist die Konjunktur schwächer, damit aber auch die Inflationsgefahr. Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss diesem volkwirtschaftlichen Umfeld entsprechend die erste Leitzinssenkung seit 2019. Sie senkte am 6. Juni den Hauptrefinanzierungssatz, den Spitzenrefinanzierungssatz und ihren Einlagezinssatz um jeweils 25 Basispunkte. Dies entsprach den Erwartungen und blieb deshalb ohne größere Auswirkungen auf die Kapitalmärkte.

Renten, Währungen und Rohstoffe

An den Anleihemärkten sorgten die immer weiter verschobenen Zinssenkungen der US-Notenbank zunächst für Enttäuschung. Der Abwärtstrend der Anleihekurse beschleunigte sich im April. So stieg die Rendite der wegweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihen von 4,2 Prozent kurzzeitig auf über 4,7 Prozent. Im Mai und Juni erholten sich die Kurse der Anleihen mit der zurückkehrenden Zuversicht, dass Leitzinssenkungen nur eine Frage der Zeit sein dürften. Für das zweite Quartal verblieb schließlich nur ein kleiner Renditeanstieg um 0,13 Prozentpunkte (13 Basispunkte) auf 4,33 Prozent. Die entsprechende Rendite deutscher Bundesanleihen kletterte stärker, nämlich um 20 Basispunkte von 2,3 Prozent Ende März auf 2,5 Prozent zur Jahresmitte. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen an der Terminbörse angibt, verzeichnete im zweiten Quartal einen Verlust von 1,3 Prozent auf 131,5 Punkte.
An den Devisenmärkten stärkten die ausbleibenden Zinssenkungen in den USA den US-Dollar. Gegenüber dem Euro wurde der ohnehin bestehende Zinsvorteil etwas größer. Diese Entwicklung war bereits im ersten Quartal weitgehend absehbar und deshalb eingepreist. Im zweiten Quartal stieg die US-Währung gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung nur noch 0,8 Prozent auf 1,07 US-Dollar pro Euro. Ein übergeordneter Trend beim Euro/US-Dollar-Wechselkurs ist weiterhin nicht zu erkennen. Schon seit Anfang 2023 pendelt der Wechselkurs in der vergleichsweise engen Bandbreite zwischen 1,05 und 1,12 US-Dollar pro Euro. Auffallend schwach zeigt sich dagegen seit Anfang 2023 die japanische Währung. Gegen dem US-Dollar verlor der Yen im zweiten Quartal weitere 6,3 Prozent auf 161 Yen – ein Rekordtief für die japanische Währung.
Nachdem im ersten Quartal die Zulassung der ersten Bitcoin-Spot-ETFs die Kursrallye des Bitcoins und der meisten anderen Kryptowährungen befeuerte hatte, profitierte im zweiten Quartal vor allem Ethereum (Ether) von der erwarteten Zulassung entsprechender ETFs. Dies verhalf der nach Bitcoin zweitgrößten Kryptowährung zu einem rund 20-prozentigen Anstieg. Allerdings reichte das nicht für ein neues Jahreshoch. Dieses war im März bei 4.095 US-Dollar pro Ether erreicht worden. Das Rekordhoch stammt weiterhin aus dem November 2021, als in der Spitze fast 4.870 US-Dollar für eine Einheit der Kryptowährung bezahlt wurden. Im weiteren Verlauf des Berichtszeitraumes sorgte dann der Umstand für Verkaufsdruck, dass entschädigte Kryptoanleger der 2014 geplatzten Kryptobörse Mt.Gox mit ihren jetzt zurückerstatteten Bitcoin-Beträgen für ein größeres Angebot sorgen. Letztendlich verlor der Bitcoin im zweiten Quartal 12,2 Prozent auf rund 62.500 US-Dollar.
An den Rohstoffmärkten ließen Sorgen um eine weitere Eskalation des Nahost-Konfliktes den Ölpreis zunächst steigen. Auch wenn die Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom Öl aus dem Persischen Golf weiter abgenommen hat, reagiert der Ölpreis mit Aufschlägen auf Sorgen, ein bedeutender Seeweg könnte gewaltsam unterbrochen werden. Anfang April erreichte der Ölpreis mit über 90 US-Dollar für ein Barrel Brent und über 85 US-Dollar für die Sorte WTI den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Weil die Folgen der gegenseitigen Angriffe zwischen Iran und Israel dann aber überschaubar blieben, kam der Preis für Rohöl zurück.
Letztendlich zeigten sich die Preise zur Jahresmitte mit rund 85 US-Dollar für Brent und 81,50 US-Dollar für WTI ungefähr zwei Prozent niedriger als bei Quartalsbeginn. Der Goldpreis profitierte als Krisenwährung vor allem von Notenbankkäufen und stieg erstmals in der langen Geschichte des Edelmetalls im Mai auf über 2.400 US-Dollar pro Unze. Dann begann eine Seitwärtsbewegung zwischen rund 2.300 US-Dollar und dem neuen Rekordhoch. Das zweite Quartal endete mit einem Stand von 2.327 US-Dollar und somit mit einen Anstieg um 4,1 Prozent. In Euro fällt das Plus aufgrund des leichten Dollar-Anstiegs mit 4,9 Prozent auf 2.173 Euro pro Unze etwas höher aus.
Beim Silberpreis setzte sich das bessere Aufwärtsmomentum fort. Im Mai wurde mit 32 US-Dollar pro Unze der höchste Wert seit 2012 erreicht. Ein Silberpreis von gut 29 US-Dollar zur Jahresmitte bedeutet für das zweite Quartal einen Anstieg um 16,4 Prozent. Der Kupferpreisanstieg setzte sich bis Mitte Mai fort, gab aber in der zweiten Hälfte des Quartals den größeren Teil davon wieder ab. Für das Quartal verblieb ein Plus von 8 Prozent. Der Bloomberg Commodity Index verzeichnet für den Berichtszeitraum nur ein Plus von 1,5 Prozent.

Aktienmärkte

Nach den Kursgewinnen im ersten Quartal setzten pünktlich zu Beginn des zweiten Quartals Gewinnmitnahmen ein. An der Wallstreet haben sich die Investoren vor allem auf die Quartalsberichte der Unternehmen und ihre Ausblicke konzentriert. Der von technischen Mängeln und Skandalen erschütterte US-Flugzeugbauer Boeing meldete, dass er tief in den roten Zahlen steckt.
Negativ und dementsprechend mit Kursverlusten reagierten die Anleger unter anderem auch bei Meta Platforms (Facebook), Caterpillar und IBM, positiv bei Alphabet und Microsoft. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) sorgte weiter für Begeisterung und steigende Kurse. Mit Spannung wurden die Quartalsergebnisse von Nvidia erwartet. Der KI-Chip-Hersteller übertraf die Erwartungen erneut und die Aktie stieg auf neue Rekordhöhen. Mit einem Börsenwert von über 3,4 Billionen US-Dollar übertraf Nvidia zeitweilig Microsoft und Apple als wertvollste Unternehmen der Welt. Dann setzen allerdings auch bei den Chip-Aktien Gewinnmitnahmen ein.
Der Dow Jones erreichte im Mai erstmals in seiner Geschichte 40.000 Punkte, beendete das Quartal aber mit einem kleinen Minus von 1,7 Prozent bei 39.119 Zählern. Der repräsentativere, weil 500 statt nur 30 Aktien umfassende S&P-500-Index setzte seinen Aufwärtstrend dagegen auch in der zweiten Hälfte des Quartals fort und beendete den Berichtszeitraum mit einem Plus von 3,9 Prozent auf neuen Rekordhöhen bei 5.460 Punkten. Neue Rekordstände erreicht auch der Nasdaq-100-Index, der das Quartal mit einem Plus von 7,8 Prozent bei 19.683 Zählern beendete. Kleinere US-Aktien schnitten dagegen insgesamt schlechter ab. Der Russell-2000-Index verlor im zweiten Quartal 3,6 Prozent und gab damit fast den gesamten Gewinn aus dem ersten Quartal wieder ab.
Auch in Europa entwickelten sich die Aktienmärkte uneinheitlich. Zuletzt belastete die politische Unsicherheit nach den Wahlen zum Europa-Parlament. Hohe Kursrückgänge gab es insbesondere in Frankreich, wo Präsident Macron nach Stimmengewinnen für die Rechtspopulisten Neuwahlen zum französischen Parlament ansetzte und dabei im ersten Wahlgang wieder hohe Verluste erlitt. Der französische Leitindex CAC-40 fiel zum Ende des Quartals auf 7.479 Zähler. Der Verlust im zweiten Quartal ist mit 8,9 Prozent etwas höher als der Zuwachs aus dem ersten Quartal.
Der Euro-Stoxx-50 verlor im Berichtszeitraum 3,7 Prozent auf 4.894 Punkte. Besser hielt sich der Deutsche Aktienindex DAX, der im Mai neue Rekorde erreichte (18.892,9 Zähler im Handelsverlauf und 18.869,4 Punkte auf Basis der Xetra-Tagesschlusskurse) und im Zeitraum April bis Juni nur 1,4 Prozent auf 18.235 Zähler verlor. Dabei half auch die Einrechnung der Dividenden, die größtenteils in den vergangenen Wochen für das vorausgegangene Jahr ausgeschüttet wurden. CAC-40 und Euro-Stoxx-50 sind im Gegensatz zum Performanceindex DAX sogenannte Kurs- oder Preisindizes, bei denen Dividenden nicht in die Berechnung einfließen. Diese Indizes leiden dementsprechend unter Dividendenzahlungen, weil die Aktienkurse einen Dividendenabschlag erfahren.
Auch am japanischen Aktienmarkt gab es nach dem starken ersten Kalenderquartal im April Gewinnmitnahmen. Der Nikkei-225-Index, der im März erstmals die Marke von 41.000 erreicht hatte, fiel bis auf rund 37.000 Punkte, also um fast 10 Prozent, stabilisierte sich aber im Verlauf des Quartals und beendete es schließlich mit einem Rückgang von 1,9 Prozent bei 39.583 Zählern. Der repräsentativere Topix-Index schaffte sogar in kleines Plus von 1,5 Prozent.
Bei den Emerging Markets galt die Aufmerksamkeit weiterhin vor allem China und Indien. Nach zwei Jahren mit hohen Kursverlusten setzte sich die im Februar begonnene Kurserholung an den chinesischen Aktienmärkten bis Mitte Mai fort. Der Hang Seng Index in Hongkong kletterte in einer Rallye von unter 17.000 Punkten auf gut 19.600 Zähler und erreichte damit wenigstens wieder das Kursniveau vom Sommer vergangenen Jahres. Er beendete das Quartal mit einem Plus von 7,1 Prozent bei 17.719 Zählern.
Der Hang Seng China Enterprise Index erholte sich sogar um 9,0 Prozent. Dass der Kursaufschwung aber nicht alle chinesischen Aktien erfasste, zeigt der Shanghai-A-Index, der im zweiten Quartal weiter zurückfiel und 2,4 Prozent einbüßte. Gemessen an den betriebswirtschaftlichen Daten gelten viele chinesische Aktien als preiswert. Grund dafür ist allerdings eine Zurückhaltung der Investoren wegen der politischen Rahmenbedingungen. Angesichts des aggressiven Auftretens der Volksrepublik gegenüber Nachbarländern verhängten die USA Sanktionen im Bereich Hochtechnologie. Zudem drohen China wegen seiner Exportpolitik immer wieder Schutzzölle. Diese Risiken hatten bereits zu Umschichtungen von Investoren nach Indien geführt. Der dortige Aktienmarkt hatte nach den hohen Kursgewinnen 2023 und vor den Wahlen zunächst eine abwartende Haltung eingenommen. Das Wahlergebnis, dass Premier Modi und seine Hindu-Nationalisten zu einer Koalition zwingt, wurde dann aber positiv aufgenommen. Der Sensex Leitindex der Börse Bombay kletterte auf neue Rekordhöhen und beendete das Quartal mit einem Plus von 7,3 Prozent.

Noch besser schnitt der taiwanesische Aktienmarkt ab. Der Taiwan Weighted Index (TWI) stieg um 13,5 Prozent. Taiwan ist der wichtigste Produktionsstandort für Mikrochips weltweit und profitiert vom stark steigenden Chip-Bedarf durch Künstliche Intelligenz. Die Aktie des Indexschwergewichts Taiwan Semiconductor Manufacturing stieg seit Jahresbeginn um über 70 Prozent. An den Aktienmärkten Lateinamerikas setzte sich nach den Kursgewinnen im Vorjahr die Konsolidierung fort. Der brasilianische Bovespa Index verlor im zweiten Quartal 3,0 Prozent und der mexikanische IPC Index 8,6 Prozent.
Nachdem die Aktienkurse der großen Goldminenbetreiber im ersten Quartal von Sorgen um hohe Kosten und Risiken belastet worden waren, profitierten sie in den darauffolgenden drei Monaten vom steigenden Goldpreis. Der FT Goldmines Branchenindex verzeichnete für den Berichtszeitraum einen Anstieg um 8,1 Prozent.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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Ruhestandsplanung: Sichern Sie sich eine finanziell abgesicherte Zukunft

Der Ruhestand ist eine Phase im Leben, auf die viele Menschen mit Vorfreude blicken. Es ist die Zeit, in der man sich endlich den Dingen widmen kann, die einem am Herzen liegen. Damit Sie Ihren Ruhestand in vollen Zügen genießen können, ist eine sorgfältige Ruhestandsplanung von großer Bedeutung.

Warum ist eine Ruhestandsplanung wichtig?

Eine gut durchdachte Ruhestandsplanung ermöglicht es Ihnen, Ihre finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten und Ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Sie hilft Ihnen dabei, Ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten und finanzielle Engpässe zu vermeiden. Eine frühzeitige Planung gibt Ihnen außerdem die Möglichkeit, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen und Ihre finanziellen Ziele zu definieren.

Wichtige Schritte bei der Ruhestandsplanung

  1. Ermitteln Sie Ihren finanziellen Bedarf: Schätzen Sie realistisch ein, wie viel Geld Sie im Ruhestand benötigen werden. Berücksichtigen Sie dabei Ihre geplanten Ausgaben, wie zum Beispiel Lebenshaltungskosten, medizinische Versorgung, Reisen und Hobbys.
  2. Überprüfen Sie Ihre Altersvorsorge: Prüfen Sie Ihre bestehenden Altersvorsorgepläne, wie betriebliche Altersvorsorge, private Rentenversicherungen und individuelle Sparpläne. Stellen Sie sicher, dass Ihre Altersvorsorge ausreicht, um Ihren finanziellen Bedarf im Ruhestand zu decken.
  3. Diversifizieren Sie Ihre Anlagen: Eine ausgewogene und diversifizierte Anlagestrategie ist entscheidend, um Ihre Ersparnisse zu vermehren und von den Kapitalmärkten zu profitieren. Sprechen Sie mit einem Finanzberater, um die richtige Anlagestrategie für Ihre individuellen Bedürfnisse zu entwickeln.
  4. Berücksichtigen Sie Inflation und Steuern: Inflation und Steuern können die Kaufkraft Ihrer Rente im Laufe der Zeit beeinflussen. Achten Sie darauf, diese Faktoren in Ihre Planung einzubeziehen, um finanzielle Einbußen zu vermeiden.
  5. Gesundheitsvorsorge nicht vergessen: Neben der finanziellen Planung ist auch die Gesundheitsvorsorge im Ruhestand von großer Bedeutung. Überprüfen Sie Ihre Krankenversicherung und prüfen Sie, ob zusätzliche Absicherungen wie eine Pflegeversicherung sinnvoll sind.
  6. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: Eine Ruhestandsplanung ist kein statischer Prozess. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre finanzielle Situation und passen Sie Ihre Pläne und Maßnahmen bei Bedarf an. Lebensumstände und finanzielle Ziele können sich im Laufe der Zeit ändern, daher ist eine flexible Herangehensweise erforderlich.

Lassen Sie sich professionell beraten

Die Ruhestandsplanung ist eine komplexe Angelegenheit, bei der es viele Faktoren zu berücksichtigen gilt. Es kann hilfreich sein, sich von einem erfahrenen Finanzberater unterstützen zu lassen. Ein Experte kann Ihnen helfen, Ihre individuellen Ziele zu definieren, eine maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln und Sie auf dem Weg zu einer finanziell abgesicherten Zukunft zu begleiten.
Beginnen Sie frühzeitig mit Ihrer Ruhestandsplanung und nehmen Sie Ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand. Sichern Sie sich eine sorgenfreie und erfüllte Zeit im Ruhestand.
Kontaktieren Sie uns gerne für eine persönliche Beratung und weitere Informationen zur Ruhestandsplanung.

 

 

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Nachhaltigkeit als Investmentprinzip

Nachhaltigkeit hat sich als ein zentrales Thema unserer Epoche etabliert und beeinflusst zunehmend verschiedenste Sektoren unseres Alltags. Im Bereich der Vermögensanlage ist der Trend zur Nachhaltigkeit nicht nur eine Frage des persönlichen Werteverständnisses, sondern auch gesetzlich verankert. Anlegerpräferenzen hinsichtlich nachhaltiger Investments gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung.

Im Finanzbereich wird das Streben nach mehr Nachhaltigkeit oft mit dem Kürzel „ESG“ zusammengefasst, das für die drei wesentlichen Säulen Umwelt (Environment), soziale Verantwortung (Social) und Unternehmensführung (Governance) steht. Wirtschaftliches Handeln soll dabei ökologischen Anforderungen, sozialer Gerechtigkeit und den Grundsätzen guter Unternehmensführung Rechnung tragen. Als nachhaltig gelten jene Unternehmen, die in ihrer Geschäftsführung diese Aspekte aktiv fördern. Die Vereinten Nationen haben 2015 mit der „Agenda 2030“ 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals (SDGs), samt 169 Unterzielen festgelegt. Diese Ziele dienen weltweit als Richtschnur für Unternehmen und Organisationen, um ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen auszurichten und zu messen.

 

Der Dreiklang der EU-Nachhaltigkeitsvorgaben besteht aus der EU-Taxonomie, der Offenlegungsverordnung und der Nachhaltigkeitspräferenz.
Die EU-Taxonomie legt fest, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Sie definiert klare Kriterien und Standards, anhand derer beurteilt wird, ob eine bestimmte Tätigkeit als nachhaltig eingestuft werden kann.
Die Offenlegungsverordnung hingegen verpflichtet Finanzmarktakteure dazu, transparent darüber zu informieren, inwieweit sie Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Entscheidungsprozesse und Anlagestrategien einbeziehen. Dadurch sollen Anleger die Möglichkeit haben, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Nachhaltigkeitsleistung von Finanzprodukten besser zu verstehen.
Die Nachhaltigkeitspräferenz schließlich bezieht sich auf die individuelle Entscheidung eines Anlegers, ob und in welchem Umfang er Finanzinstrumente in seine Vermögensanlage einbeziehen möchte, die Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Die europäische Taxonomie-Verordnung legt hierbei verschiedene Alternativen fest, um den unterschiedlichen Präferenzen der Anleger gerecht zu werden.
Die nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren werden anhand der folgenden Nachhaltigkeitskriterien bestimmt:

Treibhausgasemissionen:

• CO2-Fußabdruck
• Allgemeine Treibhausgasemissionsintensität eines Unternehmens
• Engagement des Unternehmens im Bereich fossiler Brennstoffe
• Anteil des Energieverbrauchs und der Energieerzeugung aus nicht erneuerbaren Energiequellen
• Intensität des Energieverbrauchs in klimaintensiven Sektoren
• Beeinträchtigung von Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität
• Wasserverbrauch eines Unternehmens
• Anteil gefährlicher und radioaktiver Abfälle

Soziale Aspekte:

• Verstöße gegen die Grundsätze des UN Global Compact und die Leitsätze der OECD für multinationale Unternehmen
• Fehlende Compliance-Prozesse und Mechanismen zur Einhaltung der Grundsätze des UN Global Compact und der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
• Geschlechterspezifisches Verdienstgefälle
• Geschlechtervielfalt in Führungs- und Kontrollorganen
• Engagement in umstrittene Waffen (Anti-Personenminen, Streumunition, chemische und biologische Waffen)

Bei Investitionen in Staaten und supranationale Organisationen:

• Treibhausgasemissionsintensität
• Verstöße gegen soziale Bestimmungen und UN-Übereinkommen

Bei Investitionen in Immobilien:

• Engagement in fossilen Brennstoffen durch Immobilieninvestitionen
• Engagement in Immobilien mit schlechter Energieeffizienz
Die deutsche Kreditwirtschaft, der deutsche Derivateverband und der Bundesverband der Investmentunternehmen haben ein gemeinsames Konzept entwickelt, um Finanzinstrumente anhand dieser Indikatoren zu klassifizieren. Unternehmen, die wesentliche ESG-Kriterien berücksichtigen, verfolgen eine spezifische ESG-Strategie, die Umwelt- und/oder soziale Themen einschließt. Zusätzlich müssen diese Unternehmen bestimmte Mindestausschlüsse beachten.

Für Unternehmen gelten folgende Mindestausschlüsse:

• Rüstungsgüter über 10% (geächtete Waffen über 0%)
• Tabakproduktion über 5%
• Kohle über 30%
• Schwere Verstöße gegen den UN Global Compact (ohne positive Perspektive)

Für staatliche Emittenten von Wertpapieren, z.B. Staatsanleihen, dürfen keine schwerwiegenden Verstöße gegen Demokratie und Menschenrechte vorliegen. Zudem müssen die Emittenten anerkannte Branchenstandards für gute Unternehmensführung akzeptieren, wie z.B. den deutschen Corporate Governance Kodex.

Der EU-Aktionsplan zur Förderung nachhaltigen Wachstums umfasst mehrere Verordnungen, die darauf abzielen, nachhaltige Investitionen zu erleichtern und somit einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft darstellen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Anleger nicht verpflichtet sind, sich für eine der hier dargestellten Nachhaltigkeitspräferenzen zu entscheiden.

In Zukunft werden Unternehmen verpflichtet sein, in ihren nicht-finanziellen Berichten detaillierte Informationen über den Anteil ihrer Investitionen und Umsätze in wirtschaftlichen Tätigkeiten offenzulegen, die beispielsweise den Kriterien der Taxonomieverordnung entsprechen. Diese Verpflichtungen gelten nur für größere Unternehmen und nicht für kleinere und mittlere Unternehmen. Auch staatliche oder supranationale Emittenten werden voraussichtlich nur zu einer begrenzten Berichterstattung verpflichtet sein.

Haftungsbegrenzung: Sämtliche Zahlen, Aussagen und Informationen in diesem Artikel dienen lediglich didaktischen und illustrativen Zwecken. Der Artikel ist an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet, jedoch nicht an einzelne Personen oder Anleger oder speziell an existierende oder zukünftige Kunden der Finanzring Gesellschaft für Vermögensberatung mbH & Co. KG. Auf keinen Fall sollte der Artikel oder die darin aufgeführten Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder als Angebot gemäß des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Wir sind stets bemüht, Fehler zu vermeiden, und grundlegend bestrebt, korrekte Informationen im Artikel darzustellen. Historische Renditen und Wertsteigerungen sind keine Verbindlichkeit für ähnliche Werte in der Zukunft. In die gezeigten Wertpapierindizes ist kein direktes Investment möglich und sie enthalten keine Kosten und Steuern. Investitionen in Wertpapiere, Bankguthaben, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringen hohe Verlustrisiken hervor, bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Auch können genannte Investmenttechniken zu enormen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die durch den Gebrauch der in diesem Artikel enthaltenen Informationen hervorgehen.

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